800-Meter-Lauf
Der 800-Meter-Lauf ist eine Disziplin in der Leichtathletik. Zusammen mit dem 1000-Meter-Lauf, dem 1500-Meter-Lauf und dem Meilenlauf gehört er zu den Mittelstrecken.
Im Wettkampf sind zwei ganze Stadionrunden zu laufen. Um Drängeleien zu vermeiden, werden seit den Olympischen Spielen 1960 die ersten 100 Meter, also die Strecke bis nach der ersten Kurve, in Bahnen gelaufen. Danach ist durch eine gekrümmte sogenannte Übergangslinie die Stelle markiert, an der der Läufer seine Bahn verlassen darf.
Die Läufer starten im Stehen, also im Hochstart. Gelegentlich, wenn die Anzahl der Einzelbahnen nicht ausreicht, laufen zwei Läufer je Bahn.
Die schnellsten Männer erreichen Zeiten von ca. 1:41 Minuten (Weltrekord: 1:40,91 min), das entspricht 7,84 m/s oder 28,23 km/h.
Die schnellsten Frauen erreichen Zeiten von ca. 1:54 Minuten (Weltrekord: 1:53,28 min), das entspricht 7,01 m/s oder 25,26 km/h.
Der 800-Meter-Lauf ist eine der ältesten Wettkampfstrecken und steht bei den Männern seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, 1896 im Programm. Für Frauen wurde er einmal ebenfalls zu den ersten Spielen mit Frauenbeteiligung (1928) ausgetragen, danach erst wieder ab 1960.
Geschichte
Der 800-Meter-Lauf ist von der Strecke der halben englischen Meile abgeleitet (880 Yards oder 804,67 m), die zuerst in Großbritannien um 1830 im Wettkampf gelaufen wurde.
Lange Zeit war es üblich, die erste Runde sehr schnell zu laufen, bis man erkannte, dass sich bessere Zeiten erzielen lassen, wenn beide Runden möglichst in der gleichen Zeit gelaufen werden. Dem Briten Tommy Hampson gelang es auf diese Weise, erstmals unter 1:50 Minuten zu bleiben: Er lief am 2. August 1932 die 800 Meter in 1:49,7 min mit Rundenzeiten von 54,8 Sekunden und 54,9 Sekunden.
Seit Ende der 1930er Jahre waren Intervallläufe das bevorzugte Trainingsmittel. Dabei werden Strecken, die kürzer als die Wettkampfstrecke sind, häufig und mit nur kurzen Erholungspausen wiederholt, also z. B. 50-mal 100 Meter oder 20-mal 200 Meter. Dem Deutschen Rudolf Harbig gelang mit der Intervallmethode unter seinem Trainer Woldemar Gerschler am 15. Juli 1939 eine Weltrekordzeit von 1:46,6 min.
Seit Beginn der 1960er Jahre wurde das Intervalltraining durch Ausdauertraining verdrängt. Bei den Olympischen Spielen 1960 gewann der Neuseeländer Peter Snell als bis dahin kaum bekannter Läufer die Goldmedaille über 800 Meter, nachdem er nach der Ausdauermethode von Arthur Lydiard trainiert hatte. Vier Jahre später konnte er bei den Olympischen Spielen 1964 sowohl über 800 und 1500 Meter die Goldmedaille erringen.
Sebastian Coe war einer der ersten, die sich von der eher ausdauerorientierten Methode Lydiards abwandten und ein komplexeres Training mit geringerem Umfang (Multi-Stufen-Training) einschlugen. Coe konnte damit den 800-Meter-Weltrekord bis auf 1:41,73 min verbessern.
Der 800-Meter-Lauf der Frauen wurde bei den Olympischen Spielen 1928 erstmals ins Wettkampfprogramm aufgenommen, aber danach sofort wieder gestrichen, weil den anwesenden Funktionären und Journalisten die Teilnehmerinnen zu erschöpft schienen. Danach wurde die Strecke noch bei den Frauen-Weltspielen gelaufen – letztmals 1934, so dass es danach für Frauen keine hochrangigen Mittelstreckenwettkämpfe mehr gab. Seit 1954 gehört der 800-Meter-Lauf wieder zum Programm der Leichtathletik-Europameisterschaften, seit 1960 laufen die Frauen die Strecke wieder bei Olympischen Spielen.
In die Rekordlisten werden auch Zeiten aufgenommen, die bei 880-Yards-Rennen (804,67 m) erzielt wurden.
Meilensteine
- Erster offiziell von der IAAF anerkannter Weltrekord: 1:51,9 min, Vereinigte Staaten 48 Ted Meredith, am 8. Juli 1912
- Erster Mann unter 2 Minuten: 1:59,8 min, Vereinigtes Konigreich 1801 Arthur Pelham, am 26. März 1873
- Erster offizieller Frauenweltrekord: 2:30,4 min, Dritte Französische Republik Georgette Lenoir, am 20. August 1922
- Erste Frau unter 2 Minuten: 1:59,1 min, Korea Nord Shin Kim Dan, 12. November 1963 (kein offizieller Weltrekord)
- Männerweltrekord mit dem längsten Bestand: 1:41,73 min, Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe am 10. Juni 1981, verbessert durch Danemark Wilson Kipketer am 13. August 1997
- Männerweltrekord am schnellsten und aktuell: 1:40,91 min, Kenia David Rudisha im Jahr 2012
- Frauenweltrekord mit dem längsten Bestand: 1:53,28 min, Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová, seit 26. Juli 1983
Erfolgreichste Sportler
- Je zwei Olympiasiege:
- Vereinigtes Konigreich Douglas Lowe, 1924 und 1928
- Vereinigte Staaten 48 Mal Whitfield, 1948 und 1952
- Neuseeland Peter Snell, 1960 und 1964
- Kenia David Rudisha, 2012 und 2016
- Je drei Weltmeisterschaftssiege:
- Mosambik Maria de Lurdes Mutola, 1993, 2001 und 2003
- Danemark Wilson Kipketer, 1995, 1997 und 1999
- Deutsche Olympiasieger:
- Deutsches Reich Lina Radke, 1928
- Deutschland BR Hildegard Falck, 1972
- Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars, 1988
- Deutschland Nils Schumann, 2000
Statistik
Medaillengewinner der Olympischen Spiele
Männer
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
1896 | Australien Edwin Flack | Ungarn 1867 Nándor Dáni | Königreich Griechenland Dimitrios Golemis |
1900 | Vereinigtes Konigreich Alfred Tysoe | Vereinigte Staaten John Cregan | Vereinigte Staaten 45 David Hall |
1904 | Vereinigte Staaten 45 James Lightbody | Vereinigte Staaten 45 Howard Valentine | Vereinigte Staaten 45 Emil Breitkreutz |
1906 | Vereinigte Staaten 45 Paul Pilgrim | Vereinigte Staaten 45 James Lightbody | Vereinigtes Konigreich Wyndham Halswelle |
1908 | Vereinigte Staaten 46 Mel Sheppard | Italien 1861 Emilio Lunghi | Deutsches Reich Hanns Braun |
1912 | Vereinigte Staaten 48 Ted Meredith | Vereinigte Staaten 48 Mel Sheppard | Vereinigte Staaten 48 Ira Davenport |
1920 | Vereinigtes Konigreich Albert Hill | Vereinigte Staaten 48 Earl Eby | Sudafrika 1912 Bevil Rudd |
1924 | Vereinigtes Konigreich Douglas Lowe | Schweiz Paul Martin | Vereinigte Staaten 48 Schuyler Enck |
1928 | Vereinigtes Konigreich Douglas Lowe | Schweden Erik Byléhn | Deutsches Reich Hermann Engelhard |
1932 | Vereinigtes Konigreich Tommy Hampson | Kanada 1921 Alex Wilson | Kanada 1921 Phil Edwards |
1936 | Vereinigte Staaten 48 John Woodruff | Italien 1861 Mario Lanzi | Kanada 1921 Phil Edwards |
1948 | Vereinigte Staaten 48 Mal Whitfield | Jamaika 1906 Arthur Wint | Frankreich Marcel Hansenne |
1952 | Vereinigte Staaten 48 Mal Whitfield | Jamaika 1906 Arthur Wint | Deutschland BR Heinz Ulzheimer |
1956 | Vereinigte Staaten 48 Tom Courtney | Vereinigtes Konigreich Derek Johnson | Norwegen Audun Boysen |
1960 | Neuseeland Peter Snell | Belgien Roger Moens | Westindische Foderation George Kerr |
1964 | Neuseeland Peter Snell | Kanada 1957 Bill Crothers | Kenia Wilson Kiprugut |
1968 | Australien Ralph Doubell | Kenia Wilson Kiprugut | Vereinigte Staaten Tom Farrell |
1972 | Vereinigte Staaten Dave Wottle | Sowjetunion 1955 Jewgeni Arschanow | Kenia Mike Boit |
1976 | Kuba Alberto Juantorena | Belgien Ivo Van Damme | Vereinigte Staaten Rick Wohlhuter |
1980 | Vereinigtes Konigreich Steve Ovett | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | Sowjetunion 1955 Nikolai Kirow |
1984 | Brasilien 1968 Joaquim Cruz | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | Vereinigte Staaten Earl Jones |
1988 | Kenia Paul Ereng | Brasilien 1968 Joaquim Cruz | Marokko Saïd Aouita |
1992 | Kenia William Tanui | Kenia Nixon Kiprotich | Vereinigte Staaten Johnny Gray |
1996 | Norwegen Vebjørn Rodal | Sudafrika Hezekiel Sepeng | Kenia Fred Onyancha |
2000 | Deutschland Nils Schumann | Danemark Wilson Kipketer | Algerien Djabir Saïd-Guerni |
2004 | Russland Juri Borsakowski | Sudafrika Mbulaeni Mulaudzi | Danemark Wilson Kipketer |
2008 | Kenia Wilfred Bungei | Sudan Ismail Ahmed Ismail | Kenia Alfred Kirwa Yego |
2012 | Kenia David Rudisha | Botswana Nijel Amos | Kenia Timothy Kitum |
2016 | Kenia David Rudisha | Algerien Taoufik Makhloufi | Vereinigte Staaten Clayton Murphy |
2020 | Kenia Emmanuel Korir | Kenia Ferguson Cheruiyot Rotich | Polen Patryk Dobek |
2024 | Kenia Emmanuel Wanyonyi | Kanada Marco Arop | Algerien Djamel Sedjati |
Frauen
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
1928 | Deutsches Reich Lina Radke | Japan 1870 Kinue Hitomi | Schweden Inga Gentzel |
1960 | Sowjetunion 1955 Ljudmila Schewzowa | Australien Brenda Jones | Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Ursula Donath |
1964 | Vereinigtes Konigreich Ann Packer | Frankreich Maryvonne Dupureur | Neuseeland Marise Chamberlain |
1968 | Vereinigte Staaten Madeline Manning | Rumänien 1965 Ileana Silai | Niederlande Maria Gommers |
1972 | Deutschland BR Hildegard Falck | Sowjetunion 1955 Niole Sabaite | Deutschland Demokratische Republik 1949 Gunhild Hoffmeister |
1976 | Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina | Bulgarien 1971 Nikolina Schterewa | Deutschland Demokratische Republik 1949 Elfi Zinn |
1980 | Sowjetunion 1955 Nadija Olisarenko | Sowjetunion 1955 Olga Minejewa | Sowjetunion 1955 Tatjana Prowidochina |
1984 | Rumänien 1965 Doina Melinte | Vereinigte Staaten Kim Gallagher | Rumänien 1965 Fița Lovin |
1988 | Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars | Deutschland Demokratische Republik 1949 Christine Wachtel | Vereinigte Staaten Kim Gallagher |
1992 | Niederlande Ellen van Langen | Vereintes Team Lilia Nurutdinowa | Kuba Ana Fidelia Quirot |
1996 | Russland Swetlana Masterkowa | Kuba Ana Fidelia Quirot | Mosambik Maria de Lurdes Mutola |
2000 | Mosambik Maria de Lurdes Mutola | Osterreich Stephanie Graf | Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes |
2004 | Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes | Marokko Hasna Benhassi | Slowenien Jolanda Čeplak |
2008 | Kenia Pamela Jelimo | Kenia Janeth Jepkosgei | Marokko Hasna Benhassi |
2012 | Sudafrika Caster Semenya | Russland Jekaterina Poistogowa | Kenia Pamela Jelimo |
2016 | Sudafrika Caster Semenya | Burundi Francine Niyonsaba | Kenia Margaret Nyairera Wambui |
2020 | Vereinigte Staaten Athing Mu | Vereinigtes Konigreich Keely Hodgkinson | Vereinigte Staaten Raevyn Rogers |
2024 | Vereinigtes Konigreich Keely Hodgkinson | Athiopien Tsige Duguma | Kenia Mary Moraa |
Medaillengewinner der Weltmeisterschaften
Männer
Frauen
Siehe auch
- Medaillengewinner bei Olympischen Spielen
- Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften
- Medaillengewinnerinnen bei Olympischen Spielen
- Medaillengewinnerinnen bei Weltmeisterschaften
Weltrekordentwicklung
Männer
y: Endzeit in einem 880-Yards-Lauf (804,68 m)
Zeit (min) | Name | Datum | Ort |
---|---|---|---|
1:51,9 | Vereinigte Staaten 48 Ted Meredith | 8. Juli 1912 | Stockholm |
1:51,6 y | Deutsches Reich Otto Peltzer | 3. Juli 1926 | London |
1:50,6 | Dritte Französische Republik Séra Martin | 14. Juli 1928 | Colombes |
1:49,8 | Vereinigtes Konigreich Tommy Hampson | 2. August 1932 | Los Angeles |
1:49,8 y | Vereinigte Staaten 48 Ben Eastman | 16. Juni 1934 | Princeton |
1:49,7 | Vereinigte Staaten 48 Glenn Cunningham | 20. August 1936 | Stockholm |
1:49,6 y | Vereinigte Staaten 48 Elroy Robinson | 11. Juli 1937 | New York |
1:48,4 | Vereinigtes Konigreich Sydney Wooderson | 20. August 1938 | Motspur Park |
1:46,6 | Deutsches Reich NS Rudolf Harbig | 15. Juli 1939 | Mailand |
1:45,7 | Belgien Roger Moens | 3. August 1955 | Oslo |
1:44,3 | Neuseeland Peter Snell | 3. Februar 1962 | Christchurch |
1:44,3 | Australien Ralph Doubell | 15. Oktober 1968 | Mexiko-Stadt |
1:44,3 | Vereinigte Staaten Dave Wottle | 1. Juli 1972 | Eugene |
1:44,1 y | Vereinigte Staaten Rick Wohlhuter | 8. Juni 1974 | Eugene |
1:43,7 | Italien Marcello Fiasconaro | 27. Juni 1973 | Mailand |
1:43,5 | Kuba Alberto Juantorena | 25. Juli 1976 | Montreal |
1:43,4 | Kuba Alberto Juantorena | 21. August 1977 | Sofia |
1:42,4 | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | 5. Juli 1979 | Oslo |
1:41,73 | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | 10. Juni 1981 | Florenz |
1:41,73 | Danemark Wilson Kipketer | 7. Juli 1997 | Stockholm |
1:41,24 | Danemark Wilson Kipketer | 13. August 1997 | Zürich |
1:41,11 | Danemark Wilson Kipketer | 24. August 1997 | Köln |
1:41,09 | Kenia David Rudisha | 22. August 2010 | Berlin |
1:41,01 | Kenia David Rudisha | 29. August 2010 | Rieti |
1:40,91 | Kenia David Rudisha | 9. August 2012 | London |
Frauen
y: Endzeit in einem 880-Yards-Lauf (804,68 m)
Zeit (min) | Name | Datum | Ort |
---|---|---|---|
2:45,0 y | Vereinigtes Konigreich 1801 Nelly Hicks | 2. August 1922 | Torquay |
2:30,4 | Dritte Französische Republik Georgette Lenoir | 20. August 1922 | Paris |
2:26,2 y | Vereinigtes Konigreich 1801 Mary Lines | 30. August 1922 | London |
2:23,8 | Deutsches Reich Lina Batschauer | 7. August 1927 | Breslau |
2:20,4 | Schweden Inga Gentzel | 16. Juni 1928 | Stockholm |
2:19,6 | Deutsches Reich Lina Batschauer | 1. Juli 1928 | Brieg |
2:16,8 | Deutsches Reich Lina Radke | 2. August 1928 | Amsterdam |
2:15,9 | Schweden Anna Larsson | 28. August 1944 | Stockholm |
2:14,8 | Schweden Anna Larsson | 19. August 1945 | Helsingborg |
2:13,8 | Schweden Anna Larsson | 30. August 1945 | Stockholm |
2:13,0 | Sowjetunion 1923 Jewdokija Wassiljewa | 17. Juli 1950 | Moskau |
2:12,2 | Sowjetunion 1923 Walentina Pomogajewa | 26. Juli 1951 | Moskau |
2:12,0 | Sowjetunion 1923 Nina Pletnjowa | 26. August 1951 | Minsk |
2:08,5 | Sowjetunion 1923 Nina Pletnjowa | 15. Juni 1952 | Kiew |
2:07,3 | Sowjetunion 1923 Nina Pletnjowa | 27. August 1953 | Moskau |
2:06,6 | Sowjetunion 1923 Nina Otkalenko | 16. September 1954 | Kiew |
2:05,0 | Sowjetunion 1923 Nina Otkalenko | 24. September 1955 | Zagreb |
2:04,3 | Sowjetunion 1955 Ljudmila Schewzowa | 7. September 1960 | Rom |
2:04,3 | Sowjetunion 1955 Ljudmila Schewzowa | 3. Juli 1960 | Moskau |
2:01,2 | Australien Dixie Willis | 3. März 1962 | Perth |
2:01,1 | Vereinigtes Konigreich Ann Packer | 20. Oktober 1964 | Tokio |
2:01,0 | Australien Judy Pollock | 28. Juli 1967 | Helsinki |
2:00,5 | Jugoslawien Vera Nikolić | 20. Juli 1968 | London |
1:58,5 | Deutschland BR Hildegard Falck | 11. Juli 1971 | Stuttgart |
1:57,5 | Bulgarien 1971 Swetla Slatewa | 24. August 1973 | Athen |
1:56,0 | Sowjetunion 1955 Walentina Gerassimowa | 12. Juni 1976 | Kiew |
1:54,94 | Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina | 26. Juli 1976 | Montreal |
1:54,85 | Sowjetunion 1955 Nadija Olisarenko | 12. Juni 1980 | Moskau |
1:53,43 | Sowjetunion 1955 Nadija Olisarenko | 27. Juli 1980 | Moskau |
1:53,28 | Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová | 26. Juli 1983 | München |
Weitere Rekorde
(Stand: 2012)
Klasse | Zeit (min) | Name | Datum | Ort |
---|---|---|---|---|
Olympischer Rekord | 1:40,91 | Kenia David Rudisha | 09.08.2012 | London |
Juniorenweltrekord (M) | 1:42,69 | Sudan Abubaker Kaki | 06.06.2008 | Oslo |
Juniorenweltrekord (F) | 1:54,01 | Kenia Pamela Jelimo | 29.08.2008 | Zürich |
Jugendweltrekord (M) | 1:44,34 | Bahrain Belal Mansoor Ali | 17.06.2005 | Coneglio |
Jugendweltrekord (F) | 1:57,18 | China Volksrepublik Wang Yuan | 08.09.1993 | Peking |
Österreichischer Landesrekord (M) | 1:46,21 | Osterreich Michael Wildner | 19.07.1992 | Ingolstadt |
Österreichischer Landesrekord (F) | 1:55,74 | Osterreich Stephanie Graf | 03.03.2002 | Wien |
Schweizer Landesrekord (M) | 1:42,55 | Schweiz André Bucher | 17.08.2001 | Zürich |
Schweizer Landesrekord (F) | 1:57,76 | Schweiz Audrey Werro | 09.09.2024 | Bellinzona |
Weltbestenliste
Männer
Alle Läufer mit einer Zeit von 1:42,97 min oder schneller.
Letzte Veränderung: 11. September 2024
- 1:40,91 min Kenia David Rudisha, London, 9. August 2012
- 1:41,11 min Danemark Wilson Kipketer, Köln, 24. August 1997 (Europarekord)
- 1:41,11 min Kenia Emmanuel Wanyonyi, Lausanne, 22. August 2024
- 1:41,20 min Kanada Marco Arop, Paris, 10. August 2024
- 1:41,56 min Algerien Djamel Sedjati, Paris, 7. Juli 2024
- 1:41,61 min Frankreich Gabriel Tual, Paris, 7. Juli 2024
- 1:41,67 min Vereinigte Staaten Bryce Hoppel, Paris, 10. August 2024
- 1:41,73 min Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe, Florenz, 10. Juni 1981
- 1:41,73 min Botswana Nijel Amos, London, 9. August 2012
- 1:41,77 min Brasilien 1968 Joaquim Cruz, Köln, 26. August 1984
- 1:42,04 min Spanien Mohamed Attaoui, Monaco, 12. Juli 2024
- 1:42,05 min Kenia Emmanuel Korir, London, 22. Juli 2018
- 1:42,08 min Kenia Aaron Kemei Cheminingwa, Paris, 7. Juli 2024
- 1:42,08 min Kenia Wyclife Kinyamal, Paris, 7. Juli 2024
- 1:42,23 min Sudan Abubaker Kaki, Oslo, 4. Juni 2010
- 1:42,27 min Vereinigtes Konigreich Ben Pattison, Monaco, 12. Juli 2024
- 1:42,28 min Kenia Sammy Koskei, Köln, 26. August 1984
- 1:42,34 min Kenia Wilfred Bungei, Rieti, 8. September 2002
- 1:42,34 min Vereinigte Staaten Donavan Brazier, Doha, 1. Oktober 2019
- 1:42,37 min Athiopien Mohammed Aman, Brüssel, 6. September 2013
- 1:42,43 min Belgien Eliott Crestan, Paris, 7. Juli 2024
- 1:42,47 min Russland Juri Borsakowski, Brüssel, 24. August 2001
- 1:42,51 min Bosnien und Herzegowina Amel Tuka, Monaco, 17. Juli 2015
- 1:42,53 min Kenia Timothy Kitum, London, 9. August 2012
- 1:42,53 min Frankreich Pierre-Ambroise Bosse, Monaco, 18. Juli 2014
- 1:42,54 min Kenia Ferguson Cheruiyot Rotich, Monaco, 12. Juli 2019
- 1:42,55 min Schweiz André Bucher, Zürich, 17. August 2001 (Schweizer Rekord)
- 1:42,58 min Norwegen Vebjørn Rodal, Atlanta, 31. Juli 1996
- 1:42,60 min Vereinigte Staaten Johnny Gray, Koblenz, 28. August 1985
- 1:42,61 min Algerien Taoufik Makhloufi, Rio de Janeiro, 15. August 2016
- 1:42,62 min Kenia Patrick Ndururi, Zürich, 13. August 1997
- 1:42,66 min Kenia Koitatoi Kidali, Nairobi, 15. Juni 2024
- 1:42,67 min Kenia Alfred Kirwa Yego, Rieti, 6. September 2009
- 1:42,69 min Sudafrika Hezekiél Sepeng, Brüssel, 3. September 1999
- 1:42,69 min Kenia Japheth Kimutai, Brüssel, 3. September 1999
- 1:42,79 min Kenia Frederick Onyancha, Atlanta, 31. Juli 1996
- 1:42,79 min Bahrain Yusuf Saad Kamel, Monaco, 29. Juli 2008
- 1:42,81 min Burundi Jean-Patrick Nduwimana, Zürich, 17. August 2001
- 1:42,82 min Vereinigte Staaten Duane Solomon, London, 9. August 2012
- 1:42,82 min Botswana Ishepiso Masalela, Paris, 10. August 2024
- 1:42,85 min Kuba Norberto Téllez, Atlanta, 31. Juli 1996
- 1:42,86 min Sudafrika Mbulaeni Mulaudzi, Rieti, 6. September 2009
- 1:42,87 min Kenia Alfred Kipketer, Paris, 27. August 2016
- 1:42,88 min Vereinigtes Konigreich Steve Cram, Zürich, 21. August 1985
- 1:42,91 min Kenia William Yiampoy, Rieti, 8. September 2002
- 1:42,93 min Vereinigte Staaten Clayton Murphy, Rio de Janeiro, 15. August 2016
- 1:42,95 min Kenia Boaz Kiplagat Lalang, Rieti, 29. August 2010
- 1:42,95 min Vereinigte Staaten Nick Symmonds, London, 9. August 2012
- 1:42,97 min Vereinigtes Konigreich Peter Elliott, Sevilla, 30. Mai 1990
- 1:42,97 min Dschibuti Ayanleh Souleiman, Monaco, 17. Juli 2015
- Deutscher Rekord: Willi Wülbeck – 1:43,65 min am 9. August 1983 in Helsinki
- Österreichischer Rekord: Michael Wildner – 1:46,21 min am 19. Juli 1992 in Ingolstadt
Frauen
Alle Läuferinnen mit einer Zeit von 1:56,56 min oder schneller.
Letzte Veränderung: 11. September 2024
- 1:53,28 min Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová, München, 26. Juli 1983
- 1:53,43 min Sowjetunion 1955 Nadija Olisarenko, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:54,01 min Kenia Pamela Jelimo, Zürich, 29. August 2008
- 1:54,25 min Sudafrika Caster Semenya, Paris, 30. Juni 2018
- 1:54,44 min Kuba Ana Fidelia Quirot, Barcelona, 9. September 1989
- 1:54,61 min Vereinigtes Konigreich Keely Hodgkinson, London, 20. Juli 2024
- 1:54,81 min Sowjetunion 1955 Olga Minejewa, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:54,94 min Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:54,97 min Vereinigte Staaten Athing Mu, Eugene, 17. September 2023
- 1:55,05 min Rumänien 1965 Doina Melinte, Bukarest, 1. August 1982
- 1:55,19 min Mosambik Maria de Lurdes Mutola, Zürich, 17. August 1994
- 1:55,19 min Slowenien Jolanda Čeplak, Heusden-Zolder, 20. Juli 2002
- 1:55,26 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars, Rom, 31. August 1987 (deutscher Rekord)
- 1:55,32 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Christine Wachtel, Rom, 31. August 1987
- 1:55,42 min Bulgarien 1971 Nikolina Schterewa, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,46 min Sowjetunion 1955 Tatjana Prowidochina, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:55,47 min Burundi Francine Niyonsaba, Monaco, 21. Juli 2017
- 1:55,54 min Niederlande Ellen van Langen, Barcelona, 3. August 1992
- 1:55,54 min China Volksrepublik Liu Dong, Peking, 9. September 1993
- 1:55,56 min Sowjetunion Ljubow Gurina, Rom, 31. August 1987
- 1:55,60 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Elfi Zinn, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,61 min Vereinigte Staaten Ajeé Wilson, Monaco, 21. Juli 2017
- 1:55,61 min Vereinigtes Konigreich Jemma Reekie, London, 20. Juli 2024
- 1:55,68 min Rumänien 1965 Ella Kovacs, Bukarest, 2. Juni 1985
- 1:55,69 min Sowjetunion Irina Podjalowskaja, Kiew, 22. Juni 1984
- 1:55,74 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Anita Weiß, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,74 min Osterreich Stephanie Graf, Wien, 3. März 2002 (österreichischer Rekord)
- 1:55,87 min Russland Swetlana Masterkowa, Moskau, 18. Juni 1999
- 1:55,96 min Sowjetunion Ljudmila Wesselkowa, Athen, 8. September 1982
- 1:55,96 min Sowjetunion Jekaterina Podkopajewa, Leningrad, 27. Juli 1983
- 1:55,96 min Jamaika Natoya Goule-Toppin, Eugene, 17. September 2023
- 1:55,99 min Vereintes Team Lilija Nurutdinowa, Barcelona, 3. August 1992
- 1:56,00 min Russland Tatjana Andrianowa, Kasan, 18. Juli 2008
- 1:56,03 min Kenia Mary Moraa, Budapest, 27. August 2023
- 1:56,04 min Kenia Janeth Jepkosgei, Osaka, 28. August 2007
- 1:56,09 min Kuba Zulia Calatayud, Monaco, 19. Juli 2002
- 1:56,21 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Martina Kämpfert, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:56,21 min Sowjetunion Samira Saizewa, Leningrad, 27. Juli 1983
- 1:56,21 min Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes, Monaco, 9. September 1995
- 1:56,24 min Sowjetunion Rawilja Agletdinowa, Leningrad, 1. August 1985
- 1:56,24 min China Volksrepublik Qu Yunxia, Peking, 9. September 1993
- 1:56,28 min Kuba Rose Mary Almanza, Stockholm, 4. Juli 2021
- 1:56,28 min Vereinigtes Konigreich Georgia Bell, London, 20. Juli 2024
- 1:56,40 min Vereinigte Staaten Jearl Miles Clark, Zürich, 11. August 1999
- 1:56,42 min Rumänien 1965 Paula Ivan, Ankara, 16. Juli 1988
- 1:56,43 min Marokko Hasna Benhassi, Athen, 23. August 2004
- 1:56,44 min Sowjetunion 1955 Swetlana Styrkina, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:56,51 min Kroatien Slobodanka Čolović, Belgrad, 17. Juni 1987
- 1:56,53 min Frankreich Patricia Djaté-Taillard, Monaco, 9. September 1995
- 1:56,56 min Tschechien Ludmila Formanová, Zürich, 11. August 1999
- Schweizer Rekord: Audrey Werro – 1:57,76 min am 9. September 2024 in Bellinzona
Trainingsmethoden
Es gibt drei Trainingsmethoden, die man als Haupttrainingsmethoden bezeichnen kann: Intensives Intervall-Training, Dauerleistungstraining, Multi-Stufen-Training. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Abwandlungen dieser Methoden.
Intensives Intervalltraining (nach Woldemar Gerschler)
Das von dem Dresdner Woldemar Gerschler erstmals bei Rudolf Harbig angewandte Training zielt auf besonders häufige und auch schnelle Wiederholungen kurzer Strecken (bis max. 600 Meter) mit geringen Pausen ab. Dadurch wird die Schnelligkeitsausdauer dermaßen verbessert, dass über 800 Meter die Laktat-Belastung am Ende eines Rennens nicht mehr so extrem ist.
Harbig lief durch diese Methode z. B. 1939 den Weltrekord über 800 Meter von 1:46,6 min und wurde 1938 auch Europameister.
Dauerleistungstraining (nach Arthur Lydiard)
Ende der 1950er Jahre gelangte der Neuseeländer Arthur Lydiard zu der Erkenntnis, dass man durch hohe Dauerlaufumfänge (bis zu 160 Kilometer pro Woche) die individuelle anaerobe Schwelle (die Schwelle zwischen jeweils überwiegend durch Glykolyse bewirkte Energiebereitstellung) weiter nach oben verschieben kann.
Durch diese Trainingsmethode gewann z. B. Peter Snell dreimal olympisches Gold über 800 und 1500 Meter. Snell verbesserte auch den Weltrekord über 800 Meter.
Multi-Stufen-Training (nach Peter Coe)
Das Multi-Stufen-Training wurde Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts durch den Briten Peter Coe, Vater des legendären Sebastian Coe, entwickelt. Diese Trainingsmethode zielt auf ein komplexes Training ab. Es werden also das ganze Jahr über Dauerläufe, Schnelligkeitstraining, Krafttraining und koordinatives Training absolviert. Je nach Saisonzeitpunkt werden aber die Schwerpunkte des Trainings verändert. So werden im Winter auf der Nordhalbkugel eher lange Läufe bevorzugt, um eine Grundlage für das im Frühjahr beginnende Tempotraining zu erarbeiten. Im Sommer oder vor Saisonhöhepunkten kann dann mit vielen kurzen Tempoläufen der letzte Schliff für den Wettkampfsportler gegeben werden. Grundlegende Aspekte des Multi-Stufen-Training waren bereits im Multi-Tempo-Training Frank Horwills vom British Milers Club, dem auch Sebastian Coe angehörte, enthalten.
Mit dieser Trainingsmethode gewann z. B. Sebastian Coe zweimal olympisches Gold über 1500 und zweimal olympisches Silber über 800 Meter. Des Weiteren stellte Coe zahlreiche Weltrekorde von 800 Meter bis zur Meile auf. Auch Saïd Aouita und die Trainingsgruppe um Hicham El Guerrouj wendeten leicht abgeänderte Versionen des Multi-Stufen-Trainings an.
Siehe auch
Literatur
- Arnd Krüger: Die Einordnung der Leistung Roger Bannisters in die Geschichte des Trainings für Mittel- und Langstrecke, in: J. BUSCHMANN & S. WASSONG (Hrsg.): Langlauf durch die olympische Geschichte. Festschrift für Karl Lennartz. Köln: Carl und Liselott Diem – Archiv 2005, 349 – 372. ISDN: 3883380156
- Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997), in: N. Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Hamburg 1998: Czwalina, S. 41–56.
- Progression of World best performances and official IAAF World Records, 2003 Edition, Monaco, 2003, S. 50 ff. u. S. 259 ff. (englisch)
Weblinks
- Ewige Weltbestenliste der IAAF, 800 m Männer (englisch)
- Ewige Weltbestenliste der IAAF, 800 m Frauen (englisch)
- Leichtathletik-Jahres-Weltbestenliste bis Platz 20 (Memento vom 18. Juli 2009 im Internet Archive) (englisch)
- Statistische Website über den 800-m-Lauf (englisch)