Bernardino Nocchi

Bernardino Nocchi (* 8. Mai 1741 in Lucca; † 27. Januar 1812 in Rom) war ein italienischer Maler.

Leben

Bernardino Nocchi erhielt seine künstlerische Ausbildung bis 1767 unter Giuseppe Antonio Luchi in Lucca. Danach zog er 1769 mit seinem Kollegen Stefano Tofanelli nach Rom. Die beiden wurden von Pompeo Batoni nicht als Schüler aufgenommen, aber es gelang ihnen, in die Schule von Niccolò Lapiccola einzutreten, wo er einen barocken Stil mit neoklassizistischen Anklängen entwickelte.

Die Apotheose der Hl. Pudenziana, Santa Pudenziana, Rom

1780 wurde Papst Pius VI. auf Nocchi aufmerksam und beauftragte ihn mit der Ausmalung der Heiligen Apostolischen Paläste und 1785 mit der Stanza delle Stampe in der Vatikanischen Bibliothek. In der Folgezeit war Nocchi auch außerhalb der Hauptstadt tätig, so in Gubbio, wo er 1797 Die Himmelfahrt des hl. Joseph in der Kirche San Secondo malt, in Spoleto, in Lucca, wo er 1804 Tod der Hl. Anna in der Basilika San Frediano ausführt, in Catania in der Kirche San Nicolò l’Arena mit dem Gemälde Das Urteil des Calvisianus gegen Diakon Euplus.[1][2]

Nach seiner Rückkehr nach Rom malte Nocchi einige seiner besten Bilder, darunter 1799 Fürst Camillo Borghese, 1803 Apotheose der Heiligen Prudenziana, Heiliger Novatus und Heiliger Timotheus und 1807 Pius VII. Nocchi starb 1812 in Rom, ohne sein Genie voll entfalten zu können, da er ein schwaches Temperament hatte und sich in einer schwierigen politischen Situation befand.

Sein Sohn Pietro Nocchi erbte die künstlerischen Qualitäten seines Vaters und setzte die Tradition der Malerei in der Familie fort.

Einzelnachweise

  1. Francesco di Paola Bertucci: Guida del monastero dei PP. benedettini di Catania. Stamperia di Giuseppe Musumeci Papale, Catania 1846, S. 62–63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  2. Daniela Vasta: La pittura sacra in Italia nell'Ottocento: Dal Neoclassicismo al Simbolismo. Gangemi Editore, Rom, ISBN 978-88-492-9562-7, S. 132 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 

Literatur

  • Adriano Cera (Hrsg.): La pittura neoclassica italiana. Longanesi, Mailand 1987, ISBN 88-304-0773-9. 
  • Jane Turner (Hrsg.): The Dictionary of Art. Band 23. Grove, New York 1996, ISBN 1-884446-00-0, S. 173 (archive.org). 
  • Alessandra Nannini: NOCCHI, Bernardino. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
  • Francesco Petrucci: Pittura di Ritratto a Roma. Il Settecento. Band 3. Andreina & Valneo Budai Editori, Rom 2010. 
Commons: Bernardino Nocchi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bernardino Nocchi. In: Hellenicaworld.com. Abgerufen am 24. November 2023 (englisch). 
  • Bernardino Nocchi. In: Deutsche Biographie. Abgerufen am 24. November 2023. 
  • Bernardino Nocchi. In: Artnet. Abgerufen am 24. November 2023. 
  • Bernardino Nocchi. In: Italien Artcosiety. Abgerufen am 24. November 2023 (italienisch). 
Normdaten (Person): GND: 118899872 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88196905 | VIAF: 27869961 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Nocchi, Bernardino
ALTERNATIVNAMEN Nocchi, Bernardinus
KURZBESCHREIBUNG italienischer Maler
GEBURTSDATUM 8. Mai 1741
GEBURTSORT Lucca
STERBEDATUM 27. Januar 1812
STERBEORT Rom