Club-Menge

Als club-Menge wird in der Mengenlehre eine Teilmenge einer Limesordinalzahl bezeichnet, die abgeschlossen und unbeschränkt (engl. closed und unbounded) ist.

Definition

Sei λ {\displaystyle \lambda } eine Limesordinalzahl. Eine Teilmenge x λ {\displaystyle x\subseteq \lambda } heißt

  • abgeschlossen, wenn für jede Folge α ξ x ξ < μ {\displaystyle \langle \alpha _{\xi }\in x\mid \xi <\mu \rangle } aus x {\displaystyle x} gilt:
    lim ξ μ α ξ = δ λ δ x , {\displaystyle \lim _{\xi \to \mu }\alpha _{\xi }=\delta \in \lambda \Rightarrow \delta \in x,}
  • unbeschränkt, wenn für alle α λ {\displaystyle \alpha \in \lambda } ein β x {\displaystyle \beta \in x} existiert mit α β {\displaystyle \alpha \leq \beta } .

x {\displaystyle x} heißt club-Menge, falls x {\displaystyle x} sowohl abgeschlossen als auch unbeschränkt ist.

Beispiele

Für λ = ω {\displaystyle \lambda =\omega } ist die Bedingung der Abgeschlossenheit trivialerweise erfüllt, weil es keine Limesordinalzahlen unter ω {\displaystyle \omega } gibt; club-Mengen von ω {\displaystyle \omega } sind also lediglich unbeschränkte, d. h. unendliche Teilmengen der natürlichen Zahlen.

Fasst man λ {\displaystyle \lambda } und die Klasse der Ordinalzahlen Ord {\displaystyle \operatorname {Ord} } mittels der Ordnungstopologie als topologische Räume auf, so ist das Bild jeder stetigen, monoton steigenden Funktion f : λ Ord {\displaystyle f\colon \lambda \to \operatorname {Ord} } eine club-Menge.

Der club-Filter

Ist die Konfinalität der Limesordinalzahl λ {\displaystyle \lambda } überabzählbar, cf λ > ω {\displaystyle \operatorname {cf} \lambda >\omega } , so ist der Schnitt zweier club-Mengen wieder eine club-Menge. Setzt man C λ = { x λ C x   C  club } {\displaystyle {\mathcal {C}}_{\lambda }=\{x\subseteq \lambda \mid \exists C\subseteq x\ C{\text{ club}}\}} , so bildet C λ {\displaystyle {\mathcal {C_{\lambda }}}} also einen Filter, den club-Filter. Er hat unter anderem folgende Eigenschaften:

  • C λ {\displaystyle {\mathcal {C}}_{\lambda }} ist cf λ {\displaystyle \operatorname {cf} \lambda } -vollständig: Ist γ cf λ {\displaystyle \gamma \in \operatorname {cf} \lambda } und C α C λ {\displaystyle C_{\alpha }\in {\mathcal {C}}_{\lambda }} für α γ {\displaystyle \alpha \in \gamma } , so gilt
    α γ C α C λ . {\displaystyle \textstyle \bigcap \limits _{\alpha \in \gamma }C_{\alpha }\in {\mathcal {C}}_{\lambda }.}
  • Ist λ {\displaystyle \lambda } eine reguläre Kardinalzahl, so ist C λ {\displaystyle {\mathcal {C}}_{\lambda }} abgeschlossen gegenüber sogenannten diagonalen Schnitten: Ist C α α λ {\displaystyle \langle C_{\alpha }\mid \alpha \in \lambda \rangle } eine Familie von club-Mengen aus C λ {\displaystyle {\mathcal {C}}_{\lambda }} , so ist
    α λ C α := { β λ β α β C α } C λ . {\displaystyle \textstyle \bigtriangleup _{\alpha \in \lambda }C_{\alpha }:=\lbrace \beta \in \lambda \mid \beta \in \bigcap _{\alpha \in \beta }C_{\alpha }\rbrace \in {\mathcal {C}}_{\lambda }.}

Das zu C λ {\displaystyle {\mathcal {C}}_{\lambda }} duale Ideal, definiert durch I λ = { D λ λ D C λ } {\displaystyle {\mathcal {I}}_{\lambda }=\{D\subseteq \lambda \mid \lambda \setminus D\in {\mathcal {C}}_{\lambda }\}} , wird als Ideal der dünnen Teilmengen bezeichnet.

Eine Menge S λ {\displaystyle S\subseteq \lambda } heißt stationär, falls sie nicht dünn ist, also S I λ {\displaystyle S\notin {\mathcal {I}}_{\lambda }} gilt. Eine Menge ist genau dann stationär, wenn ihr Schnitt mit jeder club-Menge nicht leer ist.

Siehe auch

  • Satz von Fodor
  • Reflexionsprinzip (Mengenlehre)

Literatur

  • Thomas Jech: Set Theory. 3rd millenium edition, revised and expanded, corrected 4th print. Springer, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-540-44085-2.