Edmund Voit

Titelblatt (1760) der Moraltheologie von Pater Edmund Voit

Edmund Voit (* 27. September 1707, in Neustadt an der Saale, Unterfranken; † 29. Oktober 1780 in Neustadt an der Weinstraße) war ein Jesuitenpater, Theologieprofessor und Provinzial der Oberrheinischen Ordensprovinz. Pater Voit verfasste u. a. eine 2-bändige, lateinische Moraltheologie, die als Standardwerk weltweite Bekanntheit erlangte.

Leben

Edmund Voit trat am 11. Juli 1727 in den Jesuitenorden ein und wurde Priester. Zusammen mit dem jungen Theodor Schneider, später Rektor der Universität Heidelberg und Missionspionier in Amerika, wirkte Voit um 1736 als Seelsorger in Neustadt an der Weinstraße. Dort betreuten die Jesuiten seit 1700 im Auftrag des Pfälzer Kurfürsten die katholische Pfarrgemeinde der Liebfrauen-Stiftskirche und besaßen eine Niederlassung mit Lateinschule bzw. Kolleg.[1]

1748 promovierte Pater Voit in Würzburg zum Doktor der Theologie, danach wurde er Professor der Heiligen Schrift und unterrichtete von 1749 bis 1760 als Professor der Moraltheologie in Würzburg. Hier veröffentlichte er auch diverse theologische Bücher und Abhandlungen. Seine 1750 in Würzburg erstmals publizierte, 2-bändige lateinische Moraltheologie machte ihn weltweit bekannt. Sie wurde mehrfach aufgelegt (letztmals 1860)[2][3] und stellte ca. 70 Jahre lang ein theologisches Standardwerk dar, das sich selbst heute noch in den meisten großen Bibliotheken findet.[4] In Würzburg fungierte Voit zudem als Rektor des Jesuitenkollegs (Höhere Schule).[5]

Nach seiner Würzburger Professorenzeit arbeitete Edmund Voit wieder in Neustadt an der Weinstraße. Nun amtierte er als Rektor der Lateinschule bzw. des Kollegs und wirkte in der dortigen Seelsorge; 1771 avancierte er zum Provinzial (Oberen) der gesamten oberrheinischen Provinz der Jesuiten. In dieser Stellung verblieb Voit bis zur Auflösung der Ordensgemeinschaft, 1773. Danach wirkte der Priester weiter in der Seelsorge der Stiftskirchengemeinde und verstarb 1780. Im Oktober des Jahres wurde er auf dem damaligen katholischen Friedhof zu Neustadt (am späteren Hetzelplatz) in der dortigen Jesuitengruft als letzter Toter bestattet.[6]

Literatur

  • Franz Heinrich Reusch: Voit, Edmund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 220.
  • Heinrich Joseph Wetzer und Benedikt Welte: Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissenschaften, 7. Band, 1851, Seite 306; Scan des Eintrags
  • Franz Xaver Remling: Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, Neustadt, 1836, Seite 309; Scan des Abschnittes
  • Andreas Kraus und Max Spindler: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Verlag C.H.Beck, 1997, Seite 1094, ISBN 3406394515; Scan der Passage
  • Komplettscan, 1. Band der Moraltheologie Edmund Voits
  • Komplettscan, 2. Band der Moraltheologie Edmund Voits

Einzelnachweise

  1. Quelle zum Aufenthalt in Neustadt, 1736, zusammen mit Pater Theodor Schneider.
  2. Zur Moraltheologie Edmund Voits
  3. Zur Moraltheologie Edmund Voits
  4. Edmund Voits Moraltheologie im Katalog der Australischen Nationalbibliothek
  5. Edmund Voit als Rektor des Würzburger Jesuitenkollegs.
  6. Pirmin Stolz, 100 Jahre Pfarrkirche St. Marien, Neustadt, 1962, Seiten 7 und 8


Normdaten (Person): GND: 12926492X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 60157921 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Voit, Edmund
KURZBESCHREIBUNG deutscher Priester, Jesuit und Hochschullehrer, Ordens-Provinzial
GEBURTSDATUM 27. September 1707
GEBURTSORT Bad Neustadt an der Saale
STERBEDATUM 29. Oktober 1780
STERBEORT Neustadt an der Weinstraße