Friedhelm Bechstedt

Friedhelm Bechstedt (* 25. Mai 1949) ist ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.[1][2]

Leben

Bechstedt studierte Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort promovierte er 1976 mit einer Arbeit zum Thema Zur Theorie der Resonanz-Raman-Streuung in Halbleitern.[3] 1982 habilitierte er sich ebenda mit einer Arbeit zum Thema Zur Theorie von Rumpfelektronenanregungen in Halbleitern.[4]

Von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2014 hatte Bechstedt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena den Lehrstuhl für Theoretische Physik / Festkörpertheorie inne.[1] Bis zu seiner Emeritierung 2014 war er dort Direktor des Instituts für Festkörpertheorie und -optik.[5]

Forschungsinteressen und Vorlesungen

Bechstedts Forschungsinteressen lagen auf den Gebieten der Festkörpertheorie, der Oberflächenphysik und der Vielteilcheneffekte in Halbleitern.[1]

Er hielt Vorlesungen zu den Themen

  • Festkörpertheorie und Festkörperphysik
  • Elementaranregungen in Festkörpern
  • Dichtefunktionaltheorie
  • Empirische Methoden für elektronische Bandstrukturen
  • Einteilchen – und Paaranregungen in Festkörpern
  • Spin- und zeitabhängige Dichtefunktionaltheorie
  • Anregungszustände von Vielelektronensystemen
  • Quantentheorie der Festkörper[6]

Forschungsprojekte

Bechstedt nahm in verschiedenen Funktionen an Forschungsprojekten zu den folgenden Themen teil:

  • Einfluss von Verspannung, Komposition und Schichtung auf die Eigenschaften von Nitriden
  • Geometrie und Eigenschaften von Gruppe-IV-Nanokristallen
  • Theoretische Untersuchungen quasi-eindimensionaler Oberflächensysteme: Strukturen, Phasenübergänge und spektroskopische Fingerprints
  • Berechnung der atomaren und elektronischen Struktur von InN, seinen Legierungen und Heterostrukturen
  • Parameterfreie Berechnungen von elektronischen Anregungen und optischen Eigenschaften von Systemen mit Spinpolarisation
  • Physik und Chemie optischer Schichten
  • Geometrie und Eigenschaften von nanostrukturierten Gruppe-IV-Halbleitern
  • Theorie der linearen und nichtlinearen optischen Konstanten von Wide-Band-Gap-Halbleitern und -Strukturen[7]

Auszeichnungen

2008 erhielt Bechstedt zusammen mit Jörg Rüpke den Gay-Lussac-Humboldt-Preis.[8][9][10]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Many-Body Approach to Electronic Excitations: Concepts and Applications, Springer, 2015, ISBN 978-3662445921
  • Principles of Surface Physics, Springer, 2003, ISBN 978-3540006350
  • Semiconductor Surfaces and Interfaces: Their Atomic and Electronic Structures zusammen mit Rolf Enderlein, Akademie Verlag, 1988, ISBN 978-3055004797
  • Literatur von und über Friedhelm Bechstedt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Veröffentlichungen von und über Friedhelm Bechstedt auf dem Dokumentenserver Researchgate
  • Friedhelm Bechstedt bei scholar.google

Einzelnachweise

  1. a b c Berufungen von 1946 -1989, Friedhelm Bechstedt bei physik.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  2. Bechstedt, Friedhelm bei d-nb.info. Abgerufen am 22. September 2020.
  3. Bechstedt, Friedhelm, Diss. A, 1976, HUB bei d-nb.info.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  4. Bechstedt, Friedhelm, Diss. B, 1982, HUB bei d-nb.info.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  5. Jahresbericht 2014, Physik Uni Jena bei physik.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  6. Vorlesungen bei ico.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  7. DFG, Professor Dr. Friedhelm Bechstedt bei gepris.dfg.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  8. Rüpke und Bechstedt erhalten Gay-Lussac-Humboldt-Preis bei pressebox.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  9. Physiker der Uni Jena erhält Gay-Lussac-Humboldt-Preis bei weltderphysik.de. Abgerufen am 22. September 2020.
  10. Jahresbericht 2008, Physik Uni Jena bei physik.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
Normdaten (Person): GND: 1068897988 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88094424 | VIAF: 24688680 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bechstedt, Friedhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 25. Mai 1949