Ingrid Brodnig

Ingrid Brodnig (2019)

Ingrid Brodnig (* 9. November 1984 in Graz[1]) ist eine österreichische Journalistin und Publizistin. Sie verfasst eine regelmäßige Kolumne für die Tageszeitung Der Standard.[2]

Leben

Brodnig studierte „Journalismus und Unternehmenskommunikation“ an der FH Joanneum in Graz. Danach arbeitete sie für das Stadtmagazin Falter, anschließend als Redakteurin des Nachrichtenmagazins Profil mit Schwerpunkt auf Medien- und Digitalthemen. Im Februar 2017 verließ sie die Redaktion von Profil, um „sich als Publizistin und digitale Expertin selbständig“ zu machen.[3] Bis 2023 verfasste sie für Profil eine Kolumne über digitale Themen. Seit Mai 2024 ist sie Kolumnistin der Tageszeitung Der Standard.[4]

Brodnigs Arbeitsschwerpunkt sind digitale Themen. In ihrem ersten Buch, Der unsichtbare Mensch. Wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert, thematisiert sie die Anonymität im Internet.[5] In ihrem zweiten Buch, Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können, geht die Journalistin auf die Kommunikationsprobleme, wie zum Beispiel Hassrede,[6] des Internets ein, analysiert sie und gibt Tipps, wie man im Internet darauf reagiert.[7] Aufgrund ihres Themenschwerpunkts wird sie von vielen Medien dazu interviewt.[8][9]

Brodnig gehört zu den Unterstützern der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.[10]

Im April 2017 wurde sie von der österreichischen Bundesregierung zur digitalen Botschafterin (Digital Champion) Österreichs in der EU ernannt.[11]

Bis Februar 2022 war Ingrid Brodnig Mitglied in der von der Bundesregierung unter Bundeskanzler Nehammer eingesetzten GECKO-Kommission.[12]

Auszeichnungen

  • Spitze-Feder-Förderpreis (2007)
  • European Young Journalist Award (2008)
  • Förderpreis für Bildungsjournalismus (2012)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (2016), Sonderpreis für Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können[13]
  • Medienjournalistin des Jahres (2021), verliehen von der Zeitschrift Der Österreichische Journalist[14]
  • Kolumnistin des Jahres (2023), verliehen von der Zeitschrift Der Österreichische Journalist[15]

Veröffentlichungen

Ingrid Brodnig (2018)
  • Der unsichtbare Mensch. Wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert. Czernin, Wien 2014, ISBN 978-3-7076-0483-2.
  • Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können. Brandstätter Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-7106-0035-7.
  • Lügen im Netz. Wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik uns manipulieren. Brandstätter Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-7106-0160-6.
  • Gute Seiten, schlechte Seiten. In: Thomas Hofer, Barbara Tóth (Hrsg.): Wahl 2017. Loser, Leaks & Leadership. ÄrzteVerlag, Wien 2017, ISBN 978-3-9503276-4-9, S. 200–209. 
  • Übermacht im Netz: Warum wir für ein gerechtes Internet kämpfen müssen, Brandstätter Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-7106-0366-2.
  • Mit Marie-Pascale Gafinen: Einspruch! Verschwörungsmythen und Fake News kontern – in der Familie, im Freundeskreis und online, Brandstätter Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-7106-0520-8.
  • Wider die Verrohung. Über die gezielte Zerstörung öffentlicher Debatten: Strategien & Tipps, um auf Emotionalisierung und Fake News besser antworten zu können. Brandstätter Verlag, Wien 2024, ISBN 978-3-7106-0812-4.
  • Mit Florian Klenk (Hg.), Gabi Waldner (Hg.), Armin Wolf (Hg.): Praktischer Journalismus. Ein Lehrbuch für den Berufseinstieg und alle, die wissen wollen, wie Medien arbeiten. Falter Verlag, Wien 2024, ISBN 978-3-99166-007-1.
Commons: Ingrid Brodnig – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Alexander Fischer: Interview: Ingrid Brodnig. In: auto touring. ÖAMTC, Januar 2020, abgerufen am 5. Mai 2020. 
  2. Ingrid Brodnig schreibt Kolumne im STANDARD. Abgerufen am 6. September 2024 (österreichisches Deutsch). 
  3. Digital-Expertin Ingrid Brodnig verlässt das „profil“, Wiener Zeitung, 16. Januar 2017.
  4. Ingrid Brodnig. Abgerufen am 6. September 2024. 
  5. Rezension: ‚Der unsichtbare Mensch‘ von Ingrid Brodnig, Leonhard Dobusch, 13. Februar 2014
  6. Das Internet ist kein egalitärer Raum: Ingrid Brodnig über Hate Speech und Wut im Internet, Ingrid Brodnig, 19. Januar 2016
  7. 6 Tipps für bessere Diskussionen im Netz, Bento, 25. April 2016
  8. „Dass man online ausrastet, ist vielleicht das Natürlichste der Welt“, Die Zeit, 22. April 2016
  9. Interview: Ingrid Brodnig über Hass im Netz. Abgerufen am 25. Juli 2017. 
  10. Wir fordern digitale Grundrechte. In: netzpolitik.org. Abgerufen am 26. Februar 2021. 
  11. derStandard.at: Regierung beauftragt Ingrid Brodnig mit Digital-Bewusstseinsbildung, Artikel vom 10. April 2017, abgerufen am 10. April 2017.
  12. Erstes Mitglied steigt aus Gecko-Kommission aus. Heute.at, 6. Februar 2022.
  13. orf.at – Milanovic erhält Kreisky-Preis für das Politische Buch 2016. Artikel vom 3. Jänner 2017, abgerufen am 3. Jänner 2017.
  14. „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk ist Journalist des Jahres. Abgerufen am 27. Oktober 2022. 
  15. ORF-Korrespondent Cupal ist „Journalist des Jahres“. In: Die Presse. 19. Dezember 2023, abgerufen am 19. Dezember 2023. 
Normdaten (Person): GND: 1053685882 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2016170013 | VIAF: 309638671 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Brodnig, Ingrid
KURZBESCHREIBUNG österreichische Publizistin, Journalistin
GEBURTSDATUM 9. November 1984
GEBURTSORT Graz