Kasimir II. (Pommern)

Kasimir II. mit seiner Gemahlin Ingardis, aus dem Stammbaum der Greifen von Cornelius Krommeny, 1598.

Kasimir II., auch Casimir II. (* um 1180; † 1219) war ein Sohn des pommerschen Herzogs Bogislaw I. und Anastasia, der Tochter des Herzogs Mieszko III. von Polen.

Leben

Nach dem Tod seines Vaters 1187 erhielt er die Herrschaft Demmin, die bis 1181 sein Onkel Herzog Kasimir I. von Pommern-Demmin und danach wahrscheinlich sein älterer Bruder Wartislaw II. († 1184) geführt hatten. Da er noch minderjährig war, stand er bis 1194 unter der Vormundschaft seiner Mutter sowie bis 1189 der Regentschaft des Landvogts Wartislaw Swantiboricz von Stettin. Nachdem diese erfolglos versucht hatten, Pommern von der dänischen Lehnshoheit zu lösen, musste die Herzoginwitwe Anastasia mit ihren Söhnen, Kasimir II. und seinem älteren Bruder Bogislaw II., am Hofe Knuts VI. von Dänemark den Lehnseid leisten. Außerdem wurde durch den Dänenkönig der Fürst Jaromar I. von Rügen zum Vormund der minderjährigen Herzöge bestimmt, der seinen Herrschaftsbereich darauf bis zur mittleren Peene erweitern konnte. Grenzstreitigkeiten mit der Herzoginwitwe wurden nach Entscheid des dänischen Königs beigelegt, bei Pommern blieben nur die Landschaften Wolgast, Lassan und Ziethen. Kasimir II. handelte, was die Außenpolitik betraf, überwiegend in Gemeinschaft mit seinem älteren Bruder. So während der Besetzung Pommerns durch Markgraf Otto II. 1198 und 1199 während des Krieges zwischen Dänemark und Brandenburg, als die Pommernherzöge ihr Herrschaftsgebiet wieder fast bis zum Ryck zurück erlangen konnten. Nach der Eroberung Pommerns 1202 durch Waldemar II. von Dänemark mussten Bogislaw II. und Kasimir II. endgültig die dänische Lehenshoheit 1216 anerkennen und ihm militärische Unterstützung gegen die Brandenburger leisten. 1216 erfolgte eine Grenzberichtigung zwischen Pommern und dem Fürstentum Rügen. 1218 bestätigten Kasimir II. und sein Bruder dem Kloster Eldena die Schenkung der Ländereien die 1199 bereits der Fürst Jaromar I. dem Kloster gestiftet hatte. Sie betonten dabei ausdrücklich, dass diese eigentlich ihnen gehört hatten.

Wahrscheinlich Ende 1219 verstarb Kasimir II. Dass er sich auf einer Fahrt nach Palästina befand, ist nicht belegt.

Nachkommen

Aus der Ehe mit Ingardis († um 1236) von Dänemark (⚭ um 1210) gingen hervor:

  1. Wartislaw III.
  2. Elisabeth

Literatur

  • Gottfried von BülowBogislav I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 40 f. (Artikel über seinen Vater)
  • Adolf HäckermannBogislav II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 41 f. (Artikel über seinen Bruder)
  • Joachim Wächter: Das Fürstentum Rügen – Ein Überblick. In: Beiträge zur Geschichte Vorpommerns: die Demminer Kolloquien 1985–1994. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1997, ISBN 3-931185-11-7.
  • Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Band 1, Weltbild Verlag 1992, Reprint der Ausgaben von 1919 und 1921, ISBN 3-89350-112-6, Seite 91–95.
Normdaten (Person): GND: 137808151 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 85989028 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kasimir II.
ALTERNATIVNAMEN Casimir II.
KURZBESCHREIBUNG Herzog von Pommern
GEBURTSDATUM um 1181
STERBEDATUM 1219