Lloyd Binch

Lloyd Binch (* 28. März 1931 in Kimberley, Nottinghamshire; † 15. Dezember 2016 ebenda[1]) war ein Radrennfahrer aus Großbritannien. Er war als Bahnsprinter aktiv.

Sportliche Laufbahn

Binch hatte zunächst Zweifel, ob für ihn eine Radsportkarriere das Richtige sei, da er Brillenträger war. 1951 hatte er seinen ersten bemerkenswerten Erfolg in „The White Hope Sprint Race“, dem traditionsreichen Sprintwettbewerb für britische Nachwuchssprinter.[2]

Nach dem Wechsel von der Junioren- in die Amateurklasse wurde er zwischen 1955 und 1961 jeweils britischer Meister im Sprint. Das international bedeutendste Rennen in seiner Spezialdisziplin auf britischen Boden, die Champion of Champions Trophy (ausgetragen jeweils am Karfreitag auf der Olympia-Bahn von London Herne Hill), gewann er von 1956 bis 1958. Seinen ersten Start bei den UCI-Weltmeisterschaften hatte er 1952 und war bis 1959 immer bei den Titelkämpfen dabei, kam jedoch nie weiter als ins Viertelfinale. An den Olympischen Spielen im Sommer 1960 in Rom startete er ebenfalls im Sprint. Er platzierte sich als Fünfter. Bei den Commonwealth Games trat er 1958 an und belegte Platz drei.

Binch startete häufig auch in Deutschland. Hier gewann er u. a. 1959 den Großen Preis von Berlin auf der Radrennbahn in Weißensee vor seinem Landsmann Karl Barton. Ein Jahr später siegte er in der Internationalen Meisterschaft von Berlin im Sprint in der Werner-Seelenbinder-Halle gegen Andre Gruchet. 1954 gewann er den Großen Preis von Kopenhagen, eines der bedeutendsten Sprinterturniere, in der Amateurklasse.[2]

In seinem letzten aktiven Jahr 1962 wurde nochmals Dritter bei den britischen Meisterschaften im Sprint. Nach Ablauf der Saison beendete er im Herbst 1962 seine sportliche Laufbahn.[3]

Berufliches

Von Beruf war er Verkäufer in einem Londoner Fahrradgeschäft, in dem vorrangig mit Rennsportmaterial gehandelt wurde.[2]

Privates

Bereits 1952 war er für die Teilnahme an den Spielen in Melbourne vorgesehen, er konnte jedoch nicht an den Start gehen, da er im Vorfeld einen Autounfall verursachte und eine Haftstrafe antreten musste. Die Strafe wegen Irreführung des Gerichtes fiel so hart aus, da er sich zwar schuldig an dem Unfall bekannt hatte, jedoch am Steuer seines Wagens eine weibliche Begleitperson ohne Führerschein gesessen hatte.[2]

  • Lloyd Binch in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Lloyd Binch in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Nachruf Lloyd Binch. In: Legacy.com. Abgerufen am 5. März 2019 (englisch). 
  2. a b c d Präsidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.): Radsport-Woche. Nr. 4/1958. Sportverlag, Berlin 1958, S. 5. 
  3. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 45/1962. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1962, S. 13. 
Britische Meister im Sprint (Amateure)

1871, 1873–1975 H. P. Whiting | 1872 E. B. Honeywell | 1876, 1878 Ion Keith-Falconer | 1877 Wadham Wyndham | 1879 Herbert Liddell Cortis | 1880 C. E. Liles | 1881 George Lacy Hillier | 1882 James Moore | 1883 H. W. Gaskell | 1884 Herbert A. Speechly | 1885 Sanders Sellers | 1886 Percy Furnivall | 1887 G. H. Illston | 1888 Synyer | 1889 August Lehr (D) / Fred Fletcher | 1890 Frederick John Osmond | 1891, 1892 Adams | 1892 Arthur Zimmermann (USA) | 1893 Sanger | 1896 Macferson | 1897 J. A. Metcalf | 1898 Thomas Summersgill | 1899 Paul Albert | 1900–1903 O. S. Ingram | 1904 Jimmy S. Benyon | 1905–1906 Ernest Payne | 1907 Anderson | 1908, 1911–1912 Victor Johnson | 1909 Kingsbury | 1910, 1913 William James Bailey | 1914 Ormston | 1919 Ryan | 1920, 1923 Albert White | 1921, 1922 George Owen | 1924 Fuller | 1925, 1927, 1931 John Sibbit | 1926 Albert Theaker | 1928 Wyld | 1929, 1930 Sydney Cozens | 1932–1934, 1938 Dennis Horn | 1935 Ernest Higgins | 1937 Cyril Horn | 1939, 1944–47 Reg Harris | 1948, 1849, 1951 Alan Bannister | 1952–1954 Cyril Peacock | 1955–1961 Lloyd Binch | 1962–1964 Karl Barton | 1965, 1969 Roger Whitfield | 1966 Frederick Booker | 1967–1968 Reg Barnett | 1970–1973, 1980 Ernest Chrutchlow | 1974 Malcolm Hill | 1975 Paul Medhurst | 1976 John Tudor | 1977, 1978 Trevor Gadd | 1979 Steve Cronshaw | 1980 Terrence Tinsley | 1981 Paul Swinnerton | 1982, 1983 Mark Barry | 1984–1987 Paul McHugh | 1988 Eddie Alexander | 1989–1994 Stewart Brydon | 1995 Steve Paulding

Die Meisterschaft wurde nicht in jedem Jahr, aber letztmalig 1995, ausgetragen. Hochradmeister bis 1892 kursiv

Personendaten
NAME Binch, Lloyd
KURZBESCHREIBUNG britischer Radsportler
GEBURTSDATUM 28. März 1931
GEBURTSORT Kimberley, Nottinghamshire
STERBEDATUM 15. Dezember 2016
STERBEORT Kimberley, Nottinghamshire