Marie Heisig

Marie Heisig (* 20. Oktober 1892 in Neustadt; † 28. Juli 1972 in Ost-Berlin) war eine deutsche Arbeiterin, Kommunistin, Gewerkschafterin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Marie Heisig kam 1908 nach Kreuzberg. Sie arbeitete als Stepperin und war gewerkschaftlich aktiv.[1] 1920 trat sie in die KPD ein und später auch dem Roten Frauen und Mädchenbund (RFMB) bei.[2] Ab 1925 arbeitete sie im Schuhhaus Leiser und war dort als Frauenleiterin der KPD-Betriebszelle und Betriebsrätin tätig.

Von 1929 bis 1933 war Marie Heisig Stadtverordnete von Berlin für Friedrichshain.[2] Noch im März 1933 kandidierte sie für den Reichstag.[2]

Bereits 1933 war sie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus für die KPD aktiv und wurde 1934 erstmals verhaftet. Wegen „Verbreitung eines hochverräterischen Unternehmens“ wurde Heisig zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.[3] Bis 1938 blieb sie in KZ-Haft. Im August 1944 wurde Heisig in der Aktion Gewitter erneut festgenommen und bis Ende September im KZ Ravensbrück inhaftiert.[4]

Nach dem Krieg lebte sie zunächst in Spandau und engagierte sich in der VVN-BdA und SEW.[2] Eine kleine Entschädigung für die erlittene Haft erhielt Marie Heisig erst 1957. 1971 zog sie nach Lichtenberg in Ost-Berlin zu Verwandten.[2] Dort starb sie schwer krank ein Jahr später.

Literatur

  • Christine Fischer-Defoy (Hrsg.): Vor die Tür gesetzt! Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933–1945. Verein Aktives Museum, Berlin 2006, ISBN 978-3-00-018931-9.
  • Dietlinde Peters: … Und keiner bekommt mich einfach krumm gebogen. Frauen in Friedrichshain und Kreuzberg. Berlin Story Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95723-007-2.

Einzelnachweise

  1. Dietlinde Peters: Und keiner bekommt mich einfach krumm gebogen. Frauen in Friedrichshain und Kreuzberg. 
  2. a b c d e Christiane Hoss (Mitwirkende): Vor die Tür gesetzt im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933–1945. [Ausstellung Berliner Rathaus 30. September bis 30. November 2005, Berliner Abgeordnetenhaus 8. Juni bis 8. Juli 2006]. Hrsg.: Christine Fischer-Defoy. Verein Aktives Museum, 2006, ISBN 3-00-018931-9. 
  3. Dietlinde Peters: "… und keiner kriegt mich einfach krumm gebogen …" Frauen in Friedrichshain und Kreuzberg. ISBN 978-3-95723-007-2. 
  4. Marie Heisig. Antifaschistinnen aus Anstand. Abgerufen am 19. September 2022.
Personendaten
NAME Heisig, Marie
KURZBESCHREIBUNG deutsche Arbeiterin, Kommunistin, Gewerkschafterin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus
GEBURTSDATUM 20. Oktober 1892
GEBURTSORT Neustadt
STERBEDATUM 28. Juli 1972
STERBEORT Ost-Berlin