Richard Rogler

Richard Rogler (2001)

Richard Rogler (* 19. September 1949 in Selb;[1] † 11. August 2024 in Köln)[2] war ein deutscher Kabarettist.

Werdegang

Rogler wuchs in seiner Heimatstadt Selb in Oberfranken auf und studierte nach Abitur und Grundwehrdienst zunächst die Fächer Französisch und Sport auf Lehramt an der Universität Würzburg. 1974 bis 1978 war er Mitglied der Kinder- und Jugendtheatergruppe Ömmes & Oimel, zunächst in Würzburg und ab 1977 in Köln. Es folgten Auftritte mit Heinrich Pachl im Kabarettduo Der Wahre Anton. Mitte der 1980er Jahre erhielt Rogler zudem ein Engagement am Kölner Schauspielhaus. Ab 1986 war er auch als Solist tätig.

Rogler erhielt 1982 (zusammen mit Heinrich Pachl), 1987 und 1992 den Deutschen Kleinkunstpreis, 2000 den Deutschen Kabarettpreis sowie für seine Auftritte und Moderationen im Fernsehen den Telestar 1987 und Adolf-Grimme-Preis 1989. 1997 wurde er mit der Morenhovener Lupe ausgezeichnet. Seit 2000 hielt er als Honorarprofessor Vorlesungen an der Universität der Künste Berlin und wurde damit zum ersten Professor für das Fach Kabarett in Deutschland.

Durch regelmäßige Gastauftritte in der Fernsehsendung Scheibenwischer und zahlreiche weitere Rundfunk- und Fernsehauftritte (Nachschlag oder Roglers Rasendes Kabarett) wurde Rogler überregional bekannt. Im WDR moderierte er 1988 bis 1991 die Kabarettsendung Mitternachtsspitzen. 2004 bis 2007 war er sechs Mal im Jahr Gastgeber der Kabarett- und Musiksendung Gesellschaftsabend des Saarländischen Rundfunks. In der Fernsehserie Lindenstraße war er 1987, 1992 und 1998 als betrügerischer Makler Panowski zu sehen.

Am 29. Juni 2006 nahm Rogler den Platz des Kabarettisten Georg Schramm als festes Mitglied im Ensemble der Fernsehsendung Scheibenwischer ein, nachdem Schramm das Programm auf eigenen Wunsch verlassen hatte.[3] Am 11. Februar 2008 gab der RBB bekannt, dass Rogler Scheibenwischer verlasse, da er sich verstärkt auf seine Bühnenauftritte konzentrieren wolle.[4] Im April 2009 äußerte Rogler jedoch in einem Interview, dass Mathias Richling und Bruno Jonas ihn gemobbt hätten.[5] 2008 hatte er einen Auftritt am 17. Arosa Humor-Festival. Rogler war regelmäßiger Gast in der von Ludger Stratmann moderierten und im WDR Fernsehen ausgestrahlten Sendung Stratmanns – Jupps Kneipentheater im Pott.

2018 beendete er seine Bühnenlaufbahn.[6]

Rogler war mit Dörte verheiratet.[7] Sie lebten im Kölner Agnesviertel.[8] Seine Tochter Marianne Rogler leitet eine Künstleragentur und vertritt unter anderem Ingolf Lück, Pe Werner, Hans-Jörg Frey und Markus Maria Profitlich.[9]

Programme

  • 1986: Freiheit aushalten!
  • 1992: Finish
  • 1995: Wahnsinn
  • 1998: Freiheit West
  • 2002: Anfang offen
  • 2005: Ewiges Leben
  • 2009: Stimmung
  • 2013: Das müssten Sie mal sagen, Herr Rogler!
  • 2016: Tour 2016

Auszeichnungen

Literatur

  • Lutz Backes: Richard Rogler. In: ders.: Fränkische Köpfe, von Albrecht Dürer bis Markus Söder. Verlag PH. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 2022, ISBN 978-3-87707-256-1, S. 186f.
Commons: Richard Rogler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Richard Rogler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Richard Rogler bei IMDb
  • Richard Rogler im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Richard Rogler auf der Website der Agentur Marianne Rogler
  • Richard Rogler bei kabarettlive.de (Webarchiv)
  • Hochschul-Video-Talk der HMKW mit Richard Rogler bei YouTube

Einzelnachweise

  1. Stichtag: 19. September 1949 - Richard Rogler wird geboren. In: WDR 2. wdr.de, 19. September 2014, abgerufen am 15. August 2024. 
  2. Kabarettist Richard Rogler ist tot. In: Bayerischer Rundfunk. 13. August 2024, abgerufen am 13. August 2024. 
  3. Uwe Mantel: Richard Rogler verstärkt das „Scheibenwischer“-Team. In: DWDL.de. 23. Juni 2006, abgerufen am 10. Januar 2023. 
  4. Scheibenwischer (Memento vom 13. Februar 2008 im Internet Archive)
  5. Interview mit Uwe Rauschelbach (Mannheimer Morgen, 22. April 2009): MM: Sie sind 2006 der ARD-Sendung "Scheibenwischer" beigetreten und nach zwei Jahren wieder ausgeschieden. Es hieß, Sie wollten wieder mehr auf die Bühne ... Rogler: Das war der offizielle Grund. MM: Und was ist der wahre Grund? Rogler: Ich bin gegangen, weil mich Bruno Jonas und Mathias Richling gemobbt haben. Außerdem hat mir der redaktionelle Rückhalt gefehlt.
  6. Kabarett-Urgestein Richard Rogler ist tot. dpa, msn, abgerufen am 13. August 2024. 
  7. n-tv NACHRICHTEN: Kabarettist Richard Rogler ist gestorben. Abgerufen am 14. August 2024. 
  8. Kabarettist will trotz Bedrohung weitermachen. In: nwzonline.de. Nordwest-Zeitung, 11. Januar 2015, abgerufen am 15. August 2024. 
  9. Trauer in Köln: Richard Rogler ist tot – Kabarett-Kollege über „schnoddrigen Humor“. In: express.de. DuMont Mediengruppe, 13. August 2024, abgerufen am 15. August 2024. 
  10. „ZECK“ Internet-Kabarettpreis 2014. In: kabarettlive.de. Archiviert vom Original am 9. Mai 2015; abgerufen am 15. August 2024. 
Normdaten (Person): GND: 189420766 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88239484 | VIAF: 13244749 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rogler, Richard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kabarettist
GEBURTSDATUM 19. September 1949
GEBURTSORT Selb
STERBEDATUM 11. August 2024
STERBEORT Köln