Tour de France Femmes 2024

Tour de France Femmes 2024
Allgemeines
Ausgabe	3. Tour de France Femmes
Rennserie	UCI Women’s WorldTour 2024 2.WWT
Etappen	8
Datum	12. – 18. August 2024
Gesamtlänge	949,7 km
Austragungsländer	Frankreich Niederlande Belgien
Start	Rotterdam
Ziel	Alpe d’Huez
Teams	22
Durchschnitts­geschwindigkeit	38,602 km/h
Ergebnis
Siegerin	Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM Racing)
Zweite	Demi Vollering (SD Worx-Protime)
Dritte	Pauliena Rooijakkers (Fenix-Deceuninck)
Punktewertung	Marianne Vos (Team Visma | Lease a Bike)
Bergwertung	Justine Ghekiere (AG Insurance-Soudal Team)
Nachwuchswertung	Puck Pieterse (Fenix-Deceuninck)
Kämpferischste Fahrerin	Demi Vollering (SD Worx-Protime)
Teamwertung	Lidl-Trek
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	Dokumentation

Die Tour de France Femmes 2024 ist die dritte Austragung dieses Etappenrennens für Frauen. Sie findet vom 12. bis 18. August statt und ist Teil der UCI Women’s WorldTour 2024.

WorldTeams (15) AG Insurance-Soudal Team Canyon-SRAM Racing Ceratizit-WNT Pro Cycling FDJ-Suez Fenix-Deceuninck Human Powered Health Lidl-Trek Liv AlUla Jayco Movistar Team Roland Team DSM-Firmenich PostNL SD Worx-Protime Team Visma | Lease a Bike UAE Team ADQ Uno-X Mobility UCI Women's Continental Teams (7) Arkea-B&B Hotels women Cofidis EF-Oatly-Cannondale Laboral Kutxa-Fundacion Euskadi Lotto Dstny Ladies St Michel-Mavic-Auber93 Tashkent City

Die Strecke wurde Ende Oktober 2023 vorgestellt.^[1][2] Die Tour besteht aus acht Etappen an sieben Tagen, begann im niederländischen Rotterdam, führt von dort durch Belgien und den Osten Frankreich zu ihrem Abschluss in Alpe d’Huez. Die Fahrerinnen erreichen Frankreich erst auf der fünften Etappe, die Mehrzahl der Kilometer wird dennoch im Stammland absolviert. Es ist zugleich das erste Mal, dass die Frauen-Tour das Ausland sowie die Alpen besucht.

Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren begann die Tour diesmal nicht am Schlusstag des Männer-Rennens. Grund dafür sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris, mit denen die Tour sonst in Konflikt gestanden hätte; sie begann daher am Tag nach der Schlussfeier der Spiele.

Etappe	Datum	Etappenorte	type	Länge (km)	Etappen­siegerin	Gesamt­führende
1. Etappe	12. Aug.	Rotterdam – Den Haag		123	Charlotte Kool	Charlotte Kool
2. Etappe	13. Aug.	Dordrecht – Rotterdam		69,7	Charlotte Kool	Charlotte Kool
3. Etappe	13. Aug.	Rotterdam – Rotterdam		6,3	Demi Vollering	Demi Vollering
4. Etappe	14. Aug.	Niederlande Valkenburg – Lüttich		122,7	Puck Pieterse	Demi Vollering
5. Etappe	15. Aug.	Belgien Bastogne – Amnéville		152,5	Kata Blanka Vas	Katarzyna Niewiadoma
6. Etappe	16. Aug.	Remiremont – Morteau		159,2	Cédrine Kerbaol	Katarzyna Niewiadoma
7. Etappe	17. Aug.	Champagnole – Le Grand-Bornand		166,4	Justine Ghekiere	Katarzyna Niewiadoma
8. Etappe	18. Aug.	Le Grand-Bornand – Alpe d’Huez		149,9	Demi Vollering	Katarzyna Niewiadoma

Die Tabelle zeigt die Führenden in der jeweiligen Wertung bzw. die Trägerinnen der Wertungstrikots oder farbigen Rückennummern am Ende der jeweiligen Etappe an. Eine detailliertere Übersicht über die Platzierungen nach einer Etappe bieten die einzelnen Etappenartikel, die in der ersten Spalte verlinkt sind.

Etap­pe	Gesamt­wertung	Punkte­wertung	Berg­wertung	Nach­wuchs­wertung	Team­wertung	Kämpfe­rischste Fahrerin
1.	Niederlande Charlotte Kool (DFP)	Niederlande Charlotte Kool (DFP)⁠(a)	Italien Cristina Tonetti (LKF)	Finnland Anniina Ahtosalo (UXM)	Deutschland Ceratizit-WNT Pro Cycling Team	Spanien Yurani Blanco (LKF)
2.						Belgien Audrey De Keersmaeker (LDL)
3.	Niederlande Demi Vollering (SDW)				Niederlande Team SD Worx	nicht vergeben
4.			Niederlande Puck Pieterse (FED)	Niederlande Puck Pieterse (FED)⁠(b)	Vereinigte Staaten EF-Oatly-Cannondale	Belgien Justine Ghekiere (AGS)
5.	Polen Katarzyna Niewiadoma (CSR)				Vereinigte Staaten Lidl-Trek	Niederlande Loes Adegeest (FST)
6.		Niederlande Marianne Vos (TVL)	Belgien Justine Ghekiere (AGS)			Frankreich Cédrine Kerbaol (WNT)
7.						Belgien Julie Van de Velde (AGS)
8.						Niederlande Demi Vollering (SDW)
Siegerin	Polen Katarzyna Niewiadoma (CSR)	Niederlande Marianne Vos (TVL)	Belgien Justine Ghekiere (AGS)	Niederlande Puck Pieterse (FED)	Vereinigte Staaten Lidl-Trek	Niederlande Demi Vollering (SDW)

Die erste Etappe begann in Rotterdam und verlief zunächst im Rhein-Maas-Delta. Unterwegs durchquerten die Fahrerinnen hin und zurück den neu gebauten Maasdeltatunnel, der auf diese Weise eingeweiht wird.^[2] Die naturgemäß flache Etappe endete in Den Haag.

Cristina Tonetti gewann als Ausreißerin die einzige Bergwertung, die am Ausgang des Maasdeltatunnels abgenommen wurde, und Marianne Vos siegte im Zwischensprint. Kurz vor dem Ziel verlor Lorena Wiebes, die in der Saison bis dahin die Sprints der WorldTour dominiert hatte, bei einer Kollision ihr Schaltwerk und konnte nicht mehr in den finalen Sprint um den Tagessieg eingreifen; es gewann mit deutlichem Abstand Charlotte Kool vor Anniina Ahtosalo und Elisa Balsamo.^[3]

Der zweite Renntag ist zweigeteilt. Die erste Hälfte nimmt eine knapp 70 km kurze Etappe von Dordrecht nach Rotterdam ein. Sie führt insbesondere über die stark urbanisierte Insel IJsselmonde und ist wiederum für Sprinterinnen geeignet. Diese zweite Etappe gewann – ebenfalls im Sprint aber nur mit knapper Führung – Charlotte Kool vor Lorena Wiebes von SDW und Marianne Vos von TVL.

An die zweite Etappe schloss sich am Nachmittag ein kurzes Einzelzeitfahren über sechs Kilometer in der Innenstadt von Rotterdam an, wobei unter anderem die Erasmusbrug und die Willemsbrug überquert wurden. Es war das erste Mal in der Tour de France Femmes, dass ein Renntag zweigeteilt wurde; in der Tour de France der Männer war dies zuletzt 1991 der Fall gewesen. Dieses Zeitfahren gewann Demi Vollering von SDW mit deutlichem Abstand vor Chloe Dygert von SRAM Racing und Loes Adegeest von FDJ-Suez. Vollering übernahm damit das Gelbe Trikot der Gesamtführenden.

Die vierte Etappe verbindet mit Valkenburg und Lüttich zwei Radsport-Hochburgen der Niederlande und Belgiens. Zu Beginn zitiert sie mit dem Cauberg und anderen kurzen Steigungen das Amstel Gold Race. Die letzten 35 km ab der Côte de la Redoute sind identisch mit dem Finale von Lüttich–Bastogne–Lüttich. Auf dem sehr hügligen Parcours mit acht Bergwertungen sind erstmals größere Abstände im Gesamtklassement zu erwarten.

Es gab beim Zielsprint einer dreiköpfigen Ausreißerinnengruppe eine Entscheidung durch Zielfoto: Puck Pieterse (SRAM) siegte vor Demi Vollering und Katarzyna Niewiadoma (Fenix-Deceuninck). Damit sind alle vier Wertungstrikots bei niederländischen Fahrerinnen: Vollering im gelben Trikot als Gesamtführende, Kool im grünen Trikot als beste Sprinterin und Pieterse im rot gepunkteten Trikot als beste Bergfahrerin sowie im weißen Trikot als beste Nachwuchsfahrerin. Da Pieterse nicht zwei Wertunsgtrikots gleichzeitig tragen kann, wird in der nächsten Etappe die in dieser Wertung zweitplatzierte Fahrerin, Shirin Van Androoij (NL), das weiße Trikot tragen.

Die fünfte Etappe führt vom belgischen Bastogne aus nach Süden und endet in Amnéville an der Mosel nördlich von Metz. Sie ist trotz fünf kleinerer Bergwertungen als Übergangsetappe zu betrachten. Diese 5. Etappe wurde von Blanka Vas vom Team SD Works gewonnen, Zweite wurde Katarzyna Niewiadoma und Dritte Liane Lippert vom Moviestar Team. Das gelbe Trickot wechselte zu Katarzyna Niewiadoma.

Von Remiremont am Oberlauf der Mosel führt die sechste Etappe zunächst durch die Ausläufer der Vogesen und erweist mit einer Passage durch Mélisey und Lure dem im Vorjahr zurückgetretenen Rennfahrer Thibaut Pinot Reverenz.^[2] In der zweiten Etappenhälfte im Jura finden die ersten ernsthaften Bergwertungen statt. Die Etappe endet in Morteau nahe der Grenze zur Schweiz. Diese Etappe endete mit einem Sieg der Französin Cédrine Kerbaol vom Ceratizit-WNT Pro Cycling Team vor Marianne Vos und Liane Lippert. Während Katarzyna Niewiadoma weiterhin im Gelben Trikot fährt, übernahm Justine Ghekiere vom AG Insurance - Soudal Team das Gepunktete Trikot. Und Marianne Vos übernahm das Grüne Trikot.

Die siebte und vorletzte Etappe verbindet den Jura von Champagnole aus mit den Savoyer Alpen bei Le Grand-Bornand. Bereits im Jura gibt es von Saint-Claude aus mit dem Col de la Croix de la Serra eine, wenngleich langgezogene, Steigung mit 500 Metern Höhenunterschied. Die Rhone wird bei Bellegarde überquert. Le Grand-Bornand war 2018 bereits Zielort von La Course by Le Tour de France, der Vorgänger-Veranstaltung der Tour de France Femmes. Dieses Jahr liegt das Ziel allerdings im Ortsteil Le Chinailllon oberhalb des Hauptorts auf halbem Wege zum Col de la Colombière. Diese sehr anspruchsvolle Bergetappe gewann Justine Gherieke vom AG Insurance - Soudal Team, die damit das Punktetrikot der besten Bergfahrerin übernahm. Zweite wurde die Französin Maëva Squiban vom französischen Team Arkéa - B&B Hotels Women vor Demi Vollering.

Die Entscheidung über die Gesamtwertung fiel auf der letzten Etappe von Le Grand-Bornand nach Alpe d’Huez. Nach dem eher unbedeutenden Col de Tamié bogen die Fahrerinnen in die Maurienne ein und nahmen die Kombination aus Col du Glandon und Alpe d’Huez in Angriff. Der Col du Glandon ist mit 1924 m der höchste Punkt der Tour und repräsentiert mit über 1400 Höhenmetern deren größten Anstieg; von Le Bourg-d’Oisans nach Alpe d’Huez sind es rund 1100 Höhenmeter.

Die sehr anspruchsvolle und entscheidende Bergetappe gewann Demi Vollering vor Pauliena Rooijakkers vom Team Fenix-Deceuninck und der Französin Évita Muzic von FDJ–SUEZ. Trotz eines sehr frühen Ausreißversuchs konnte Vollering ihren sturzbedingten Rückstand nicht ganz aufholen und somit wurde Katarzyna Niewiadoma Gesamtsiegerin der Tour de France Femmes avec Zwift 2024.

• Website des Veranstalters (französisch / englisch)
• 2024 Tour de France Femmes avec Zwift in der Datenbank von ProCyclingStats.com
• Parcours auf La Flamme Rouge

1. ↑ Tour de France Femmes 2024 fünf Tage im Ausland – Finale in Alpe d’Huez. Bund Deutscher Radfahrer, 25. Oktober 2023; abgerufen im 1. Januar 1. 
2. ↑ ^{a b c} Tour de France Femmes 2024 route. CyclingNews, 25. Oktober 2023; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch). 
3. ↑ Tour de France Femmes: Charlotte Kool wins stage 1 sprint in The Hague and takes first yellow jersey. CyclingNews, 12. August 2024; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch).