Wöhrder Tor

alternative Beschreibung
Das Wöhrder Türlein (Nr. 34) und darunter die Wöhrdertorbastei auf einem Kupferstich; erschienen 1648
Das Wöhrder Tor, 2023

Das Wöhrder Tor war ein Tor durch die Nürnberger Stadtmauer. Heite bezeichnet der Begriff genaugenommen nur die Lücke in der Stadtmauer. Die Lücke ist einer der Hauptzugänge zur östlichen Nürnberger Altstadt.

Geschichte

Wöhrder Türlein

Nach anderen vorangegangenen Toren ist 1428 das Werdertürlein (auch schon Wöhrder Tor genannt) als Fußgängerzugang durch die Stadtmauer belegt und führte zu dem 300 m östlich gelegenen Vorort Wöhrd. Hier besaßen viele Nürnberger Bürger Grundbesitz und Nutzungsrechte. Zunächst ging der Weg durch einen Turm, später durch die Mauer[SL 1].

Der Weg führte über eine Zugbrücke, in deren Mitte sich ein Maschinenhäuschen befand, von dem aus man gegebenenfalls den Holzsteg hochklappen konnte.

Wöhrdertorbastei

Südlich befand sich die Wöhrdertorbastei. Sie entstand 1613 unter dem Ratsbaumeister Wolf Jacob Stromer. Die drei Ecken der Bastei zierten vom Steinmetz Hans Werner gefertigte Wappenschilde.[1][2][3]

Wöhrder Tor

Um eine bessere Verbindung zum wachsenden Wöhrd zu erhalten, wurden Türlein und Bastei 1871 abgerissen, die Wappenschilde wurden von der Bastei entfernt und an der Vestnertorbastei angebracht.[1] Der Graben aufgeschüttet und ein breiter Straßenzugang, das heutige Wöhrder Tor, geschaffen.[SL 2] Die Straße zwischen Altstadt und Wöhrd heißt Innere-Cramer-Klett-Straße.

Historische Abbildungen

  • Wöhrder Türlein und Bastei mit Blick nach Nürnberg, 1709
    Wöhrder Türlein und Bastei mit Blick nach Nürnberg, 1709
  • Die Brücke mit Blick nach Wöhrd; 18. Jahrhundert
    Die Brücke mit Blick nach Wöhrd; 18. Jahrhundert
  • Fotografie der Bastei und Brücke. Im Hintergrund der Laufertorturm, etwa 1865
    Fotografie der Bastei und Brücke. Im Hintergrund der Laufertorturm, etwa 1865

Einzelnachweise

  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online). 
  1. Helge Weingärtner: Wöhrder Türlein. S. 1197. 
  2. Helge Weingärtner: Wöhrdertorbastei. S. 1197. 
  • Sonstige Quellen
  1. a b Daniela Gäbisch: Ansicht von Westen auf das Wöhrder Türlein in Nürnberg 18. Jh. von Johann Adam Delsenbach
  2. Der Wehrarchitekt der Reichsstadt – Wolf-Jacob Stromer Ratsbaumeister zu Nürnberg 1561–1614. Militärische Aspekte der Baumeisterbücher I-XII. Dirk Reitz opus.kobv.de PDF
  3. Medaille zur Nürnberg, Grundsteinlegung und Ausbau der Wöhrder Bastei 1613 (Med7505) Objektkatalog Germanisches Nationalmuseum (abgerufen am 27. Dezember 2021)
Commons: Wöhrder Tor (Nürnberg) – Sammlung von Bildern
  • Wöhrdertürlein und Wöhrdertorbastei in der Karte (1628/31) von Hans Bien
  • Johann Adam Delsenbach: Ansicht von Westen auf das Wöhrder Türlein in Nürnberg
Stadtmauer Nürnberg

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49.45550211.089326Koordinaten: 49° 27′ 19,8″ N, 11° 5′ 21,6″ O