Where the Wild Roses Grow

Where the Wild Roses Grow
Nick Cave and the Bad Seeds
mit Kylie Minogue
Veröffentlichung 2. Oktober 1995[1]
Länge 3:57
Autor(en) Nick Cave
Verlag(e) Mute Records
Album Murder Ballads[Anm 1]

Where the Wild Roses Grow ist ein Lied der australischen Band Nick Cave and the Bad Seeds im Duett mit Kylie Minogue aus dem Jahr 1995. Es erzählt von einem Mann, der seine Geliebte umbringt, und allgemein vom Vergehen der Schönheit („all beauty must die“).

Where the Wild Roses Grow ist die bislang erfolgreichste Single der Band weltweit. Für Kylie Minogue war es die erfolgreichste Single in den 1990er Jahren und auch deswegen bedeutsam, weil sie durch das Stück für Musikkritiker und -hörer annehmbar wurde, die sie zuvor wegen ihrer Pop-Songs der 1980er Jahre überwiegend belächelt hatten.

In Deutschland erreichte Where the Wild Roses Grow Gold-Status[2] und Platz 12 der Charts[3]. Im Jahr 2008 gelangte es durch häufige Downloads erneut in die deutschen Top 100, nachdem es in der Fernsehserie Gute Zeiten, schlechte Zeiten wiederholt gespielt wurde.[Anm 2]

In der Liste der „100 besten Songs der 90er Jahre“ des Musikmagazins New Musical Express rangiert die Single auf Platz 35.[4]

Hintergrund / Entstehung

Nick Cave hatte die Idee zu „Where the Wild Roses Grow“ durch den Traditional „Down in the Willow Garden“ (auch „Rose Conley“),[5] entstanden im 19. Jahrhundert in Irland und in Amerika mit den Jahren populär geworden, der von einem Mann erzählt, der seine Geliebte umbrachte.[6]

„,Where The Wild Roses Grow‘ schrieb ich in Gedanken an Kylie. Schon viele Jahre lang wollte ich für sie ein Stück schreiben. Ich hatte etwa sechs Jahre lang eine stille Zuneigung zu ihr. Ich schrieb mehrere Lieder für sie, aber keines fand ich passend und gut genug für sie. Als ich aber dieses Lied schrieb – ein Gespräch zwischen einem Mörder und seinem Opfer – glaubte ich, den richtigen Song für Kylie geschrieben zu haben. Ich schickte ihr das Lied und sie antwortete schon am nächsten Tag.“

Nick Cave[7][8]

Auch Kylie Minogue hatte sich 1995 in einem Interview entsprechend geäußert: „Ich träumte davon, mit Blur oder Nick Cave zu arbeiten (…), um zu sehen, was sie mit mir anfangen könnten.“[9]

Produziert wurde das Stück von Tony Cohen und Victor Van Vugt.

Im Lied werden die letzten Begegnungen eines Mannes und seiner Geliebten geschildert, abwechselnd von einem der beiden gesungen. Der Mann beschreibt die Schönheit der Frau („Elisa Day“/„The Wild Rose“). Auch die Frau singt von ihren Liebesgefühlen („he’d be my first man“). An drei Tagen begegnen sie sich, bis es schließlich zum Mord kommt. Im wiederkehrenden Refrain scheint die Tote zu singen, sich wundernd, dass die Leute an dieser Stelle am Fluss immer von „The Wild Rose“ sprechen („They call me the wild rose, but my name was Elisa Day“).

Video

„Ophelia“, 1851/52

Das Video zu Where the Wild Roses Grow spielt am Ort des Mordes, in einer von Bäumen umstandenen Szenerie eines Flussufers. Elisa Day (Kylie Minogue) liegt im Wasser – vielleicht schon ermordet, jedoch irgendwie lebendig, mit geöffneten Augen und voller Schönheit, singt sie in der Rückschau von ihren Begegnungen mit ihrem Geliebten. Der Mann (Nick Cave) bewegt sich ratlos am Ufer entlang, betrachtet seine im Wasser liegende Geliebte. Gegen Ende hält er den Stein, mit dem er sie erschlug, in der Hand.

Die Bebilderung des Videos lässt an das Gemälde „Ophelia“ des Malers John Everett Millais denken.

Regisseur des Videos war Rocky Schenck.

Chartplatzierungen

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Australien (ARIA)[10]2 (12 Wo.)12
 Deutschland (GfK)[10]12 (27 Wo.)27
 Österreich (Ö3)[10]4 (19 Wo.)19
 Schweiz (IFPI)[10]11 (20 Wo.)20
 Vereinigtes Königreich (OCC)[10]11 (4 Wo.)4

Preise und Auszeichnungen

  • „Single of the Year“, „Song of the Year“ und „Best Pop Release“ der „Australian Recording Industry Association“-Music Awards, 1996.[11]
Land Verkäufe Auszeichnung
Deutschland 250.000+ Gold[2]
Australien 50.000+ Gold[12]

Wirkung und Rezeption

Nick Cave and the Bad Seeds und Kylie Minogue spielten und sangen das Stück erstmals am 4. August 1995 in Cork, Irland.[13] „Einer der erschreckendsten und leidenschaftlichsten Texte der Popmusik. (…) In Kylie Minogues Gesang liegt eine Unschuld, die den Horror dieses abschreckenden Textes um so überzeugender macht.“, resümiert William Baker in seiner Biographie über Kylie Minogue.[14]

Nick Cave führte den Erfolg des ganzen Albums Murder Ballads auf die Beteiligung von Kylie Minogue an Where the Wild Roses Grow zurück.[15] Kylie Minogue bezeichnete das Stück als „einen entscheidenden Wendepunkt“.[9]

Das Opernhaus Leipzig gab in der Spielzeit 2012 in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Ballett die Inszenierung „Mörderballaden“, darunter Where the Wild Roses Grow[16].

Die Komikerin und Feministin Carolin Kebekus erwähnte das Lied 2022 im Zusammenhang unangebrachter Romantisierung von Femiziden.[17]

Andere Versionen

Auf dem Album B-Sides & Rarities von Nick Cave & the Bad Seeds erschien eine vereinfachte Version[Anm 3], in der Blixa Bargeld, zu der Zeit Gitarrist bei den Bad Seeds, den Gesangspart von Kylie Minogue singt.[18]

Coverversionen

  • Yvonne Wasserloos: Where the Wild Roses Grow. In: Songlexikon. Abgerufen am 21. Mai 2014.
  • Video auf YouTube
  • vereinfachte Version mit Blixa Bargeld (Gesang)
  • der englische Liedtext und eine gute deutsche Übersetzung

Einzelnachweise

  1. VÖ-Datum auf chartsurfer.de
  2. a b https://www.musikindustrie.de/wie-musik-zur-karriere-werden-kann/markt-bestseller/gold-/platin-und-diamond-auszeichnung/datenbank/#topSearch Offizielle Webseite der deutschen Musikindustrie. Aufgerufen am 8. April 2011.
  3. Charts, bei GfK Entertainment abgerufen am 10. Mai 2012
  4. 100 best songs of the 1990s (New Musical Express), abgerufen am 24. April 2022
  5. Wayne Erbsen: Rural roots of bluegrass: songs, stories & history. Mel Bay Publications, 2003, ISBN 0-7866-7137-8, S. 71 (englisch, google.co.uk). 
  6. Näheres zu diesem Lied siehe englische Wikipedia
  7. Jeff Jenkins, Ian Meldrum: Molly Meldrum presents 50 years of rock in Australia, Wilkinson Publishing, Melbourne 2007, S. 227 ISBN 978-1-921332-11-1
  8. Original-Zitat: „Where The Wild Roses Grow was written very much with Kylie in mind. I'd wanted to write a song for Kylie for many years. I had a quiet obsession with her for about six years. I wrote several songs for her, none of which I felt was appropriate to give her. It was only when I wrote this song, which is a dialogue between a killer and his victim, that I thought finally I'd written the right song for Kylie to sing. I sent the song to her and she replied the next day.“
  9. a b Siegfried Schmidt-Joos, Wolf Kampmann: Pop-Lexikon, Rowohlt Verlag, Hamburg 2002, S. 400, ISBN 3-499-61114-7
  10. a b c d e Chartquellen: AU DE AT CH UK
  11. ARIA Awards – History: Winners by Year 1996: 10th Annual ARIA Awards. Australian Recording Industry Association (ARIA), archiviert vom Original am 14. Dezember 2007; abgerufen am 23. Oktober 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ariaawards.com.au 
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kya.pytalhost.net
  13. vianetworks.nl Nick Cave – chronological song list, abgerufen am 23. Oktober 2009
  14. William Baker, Kylie Minogue: Kylie: La La La [Englisch], Verlag Hodder & Stoughton, 2003, S. 99.
  15. Robert Dimery: 1001 Alben; Musik die sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist. Edition Olms, 6. Auflage 2006, S. 788, ISBN 978-3-283-01155-0
  16. kulturstimmen.de (Memento des Originals vom 28. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kulturstimmen.de, abgerufen am 2. September 2012
  17. „Wir müssen über Femizide reden!“, abgerufen am 24. Juni 2023
  18. offizielle Homepage von 'Nick Cave and the Bad Seeds', abgerufen am 2. September 2012

Anmerkungen

  1. Das Stück erschien nicht auf einem Studioalbum von Kylie Minogue, aber auf den Best-of-Alben Hits+, Greatest Hits 1987–1999 and Ultimate Kylie.
  2. Das Stück lief in mehreren Folgen im Hintergrund bei Szenen, die von dem Liebespaar Lucy Cöster und Philip Höfer handeln.
  3. basierend auf einem sogenannten Guide Track
Studioalben
Livealben
  • Intimate and Live
  • Showgirl
  • Showgirl Homecoming Live
  • Kylie: Live in New York
  • Aphrodite Les Folies: Live in London
  • Kiss Me Once Live at the SSE Hydro
  • Golden Live in Concert
  • Infinite Disco
Kompilationen
  • Greatest Hits
  • Hits+
  • Confide in Me
  • Greatest Hits 1987–1999
  • Greatest Hits 87–97
  • Kylie Minogue: Artist Collection
  • Ultimate Kylie
  • Confide in Me: The Irresistible Kylie
  • Kylie Hits
  • The Best of Kylie Minogue
  • The Abbey Road Sessions
  • Step Back in Time: The Definitive Collection
  • Singles Collection
  • Double Plays: Kylie / Enjoy Yourself
  • Kylie Minogue / Impossible Princess
  • KMinogue Greatest Hits
  • 2 CD Originals: X / Fever
  • Hits
  • Greatest Hits
  • The Albums 2000–2010
  • K25 Time Capsule
Remixalben
  • Impossible Remixes / Mixes
  • Boombox – The Remix Album 2000–2008
  • Kylie Collection
  • Kylie’s Remixes Volume 1
  • Kylie’s Remixes Volume 2
  • Kylie’s Non-Stop History 50 + 1
  • Greatest Remix Hits 1
  • Greatest Remix Hits 2
  • Greatest Remix Hits 3
  • Greatest Remix Hits 4
  • Essential Mixes
  • Disco Extended Mixes
EPs
  • Kylie
  • Other Sides
  • Money Can’t Buy
  • 3 Track Live CD
  • Darling
  • Remixes
  • Pink Sparkle
  • A Kylie Christmas
  • Performance
  • Sleepwalker
  • Kylie
  • At Home With
Weihnachtsalben
  • Kylie Christmas
Videoalben
  • Showgirl – The Greatest Hits Tour
  • Rare and Unseen
  • The Videos
  • The Kylie Collection
  • The Videos 2
  • Kylie on the Go – Live in Japan
  • Let’s Get to … The Videos
  • Live
  • Greatest Video Hits
  • Live in Dublin
  • The Kylie Tapes 94–98
  • On a Night Like This – Live in Sydney
  • Intimate and Live
  • KylieFever2002: Live in Manchester
  • In Your Eyes
  • Love at First Sight
  • Come into My World
  • Greatest Hits 1987–1992
  • Greatest Hits 87–97
  • Greatest Hits 1987–1999
  • Body Language Live
  • Kylie Minogue: Artist Collection
  • Ultimate Kylie
  • Kylie Live: X2008
  • Live in Dublin
Singles
Kylie
Enjoy Yourself
  • Hand on Your Heart
  • Wouldn’t Change a Thing
  • Never Too Late
  • Tears on My Pillow
Rhythm of Love
  • Better the Devil You Know
  • Step Back in Time
  • What Do I Have to Do
  • Shocked
Let’s Get to It
  • Word Is Out
  • If You Were with Me Now
  • Give Me Just a Little More Time
  • Finer Feelings
Greatest Hits
  • What Kind of Fool (Heard All That Before)
  • Celebration
Kylie Minogue
  • Confide in Me
  • Put Yourself in My Place
  • Where Is the Feeling?
Impossible Princess
  • Some Kind of Bliss
  • Did It Again
  • Breathe
  • Cowboy Style
Light Years
Fever
Body Language
  • Slow
  • Red Blooded Woman
  • Chocolate
Ultimate Kylie
  • I Believe in You
  • Giving You Up
X
  • 2 Hearts
  • In My Arms
  • Wow
  • All I See
  • The One
Aphrodite
  • All the Lovers
  • Get Outta My Way
  • Better Than Today
  • Put Your Hands Up (If You Feel Love)
The Abbey Road Sessions
  • Flower
Kiss Me Once
  • Into the Blue
  • I Was Gonna Cancel
Golden
  • Dancing
  • Stop Me From Falling
  • Golden
  • A Lifetime to Repair
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  • Sincerely Yours
Step Back in Time: The Definitive Collection
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Disco
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  • Tension
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Weitere Singles
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