Zangentor

Zangentor wird bei einer Befestigungsanlage ein Tor genannt, das zwischen nach innen schwenkenden Außenmauern tief eingebettet ist. Ankömmlinge mussten sich dem Tor durch den auf diese Weise entstehenden Hohlweg nähern und konnten beidseitig von der Mauer aus abgewehrt – in die Zange genommen – werden.

Zangentore sind schon für urnenfelderzeitliche und keltische Befestigungen in Mitteleuropa (zum Beispiel im keltischen Oppidum auf dem Staffelberg in Bayern) sowie frühmittelalterliche Wallanlagen nachgewiesen, waren aber bis in das hohe Mittelalter gebräuchlich.

  • Nordwestliches Zangentor der Hildesheimer Domburg
    Nordwestliches Zangentor der Hildesheimer Domburg
  • Rekonstruktions­zeichnung eines Zangentores (Infotafel am Oppidum Finsterlohr)
    Rekonstruktions­zeichnung eines Zangentores (Infotafel am Oppidum Finsterlohr)
  • Rekonstruktion des keltischen Zangentors (1. Jahrhundert v. Chr.) in Země Keltů, Nasavrky, Tschechische Republik
    Rekonstruktion des keltischen Zangentors (1. Jahrhundert v. Chr.) in Země Keltů, Nasavrky, Tschechische Republik
  • Geländerelief der Iringsburg bei Bad Kissingen, Entstehungszeit 7. Jahrhundert. Im Süden noch gut zu erkennen das Zangentor.
    Geländerelief der Iringsburg bei Bad Kissingen, Entstehungszeit 7. Jahrhundert. Im Süden noch gut zu erkennen das Zangentor.

Literatur

  • Reinhard Friedrich: Tor. In: Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich, Barbara Schock-Werner: Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Philipp Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-010547-1, S. 241–242, doi:10.11588/arthistoricum.535.