Schloss Högen


 Bild gesucht 
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
Lageplan von Schloss Högen auf dem Urkataster von Bayern

Das Schloss Högen ist ein Schloss im Ortsteil Högen der Gemeinde Weigendorf im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach von Bayern. Das Schloss wird als Baudenkmal von Weigendorf unter der Aktennummer D-3-71-157-13 geführt; darunter liegende Reste der Anlage werden als „archäologische Befunde und Funde im Bereich des ehem. Schlosses in Högen“ unter der Aktennummer D-3-6535-0084 im BayernAtlas benannt.

Geschichte

Högen (Hegina) wird erstmals am 28. November 1043 erwähnt, als König Heinrich III. seinem minister Pardo die Orte Wurmrausch (villis Wermerischa), Högen und Fürnried (Furchenriet) schenkt, die aus den Besitzungen des kaiserlichen Onkels, des Bischofs Gebhard von Regensburg, und dessen Mutter Adelheid oder von den Vorfahren der Grafen von Sulzbach stammte. In Pardo wird ein Ministeriale bzw. Verwaltungsbeamter im Nürnberger Umland vermutet. 1402 ist eine Ortsadelfamilie von Högen nachgewiesen; ein Landsassengut wird hier erstmals in der Landtafel von 1557 genannt, damals im Besitz des Georg Brandt. Nachfolger in diesem Besitz wurde 1574 Hans von Furtenbach zu Reichenschwand. Nach 1580 sind hier die Preysing beglaubigt. 1650 tritt Alexander von Salleth die Nachfolge an. Als weitere Besitzer werden genannt der Sulzbacher Kanzler Johann Christian Knorr von Rosenroth, dann Marquart Leopold Schütz von Pfeilstatt und die von Schönberg. 1789 verkauft Heinrich Albrecht von Roeder[1] das freieigentümliche Rittergut an Christoph Friedrich Mayer; Högen wird als geschlossene Hofmark mit Gerichtsgewalt beschrieben.[2] Ein weiterer Besitzer des Schlosses war Hans Rösl. Bis 1882 wurde das Schloss als Schulhaus, dann als Postgebäude und als Teil einer Landwirtschaft genutzt. Heute sind in dem renovierten Anwesen ein Architekturbüro und Wohnräume untergebracht.

Auch nach einer Aufstellung der Ortschaften im Landrichteramt Sulzbach von ca. 1790 wird Högen mit einem Niedergericht, dem Schloss und 26 Anwesen aufgeführt.[3] Lisette von Mayer wird 1809 als Eigentümerin des Patrimonialgerichts in Högen genannt. Seit 1818 ist Högen Bestandteil der Gemeinde Weigendorf.

Baulichkeit

Blick auf Högen; der kleine Schlossbau ist links der Bildmitte (Baumgruppe) durch das Zwerchhaus sichtbar

Das Schloss ist ein zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit einem Walmdach mit Zwerchhaus. Das im Kern mittelalterliche Gebäude erhielt seine jetzige Form durch einen Umbau von 1733. Von dem Umbau von 1733 sind Stuckdecken, Lehmwickeldecken sowie bedeutende Teile der Ausstattung, wie barocke Türblätter, hölzerne Treppengeländer und originale Kreuzstockfenster, erhalten geblieben. Seit 1740 gehört zum Schloss ein großer Schlossgarten mit einem Schlossteich. Zwischen 2004 und 2007 wurde das Anwesen vorbildlich saniert; dafür wurden die Bauherren 2012 mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille geehrt.[4][5]

Literatur

  • Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1991, S. 109–110.
  • Sixtus Lampl: Denkmäler in Bayern – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band III. Oberpfalz. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), München 1985.
  • Karl Wächter, Günter Moser: Auf den Spuren von Rittern und Edelleuten im Landkreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1992, S. 80.
  • Eintrag zu Schloss Högen in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  • Sanierung Schloss Högen, abgerufen am 27. Juli 2020.
  • MARCHDRENKER von Högen, Karl Wilhelm (1692–1743). Hüftbild nach viertelrechts des Bürgermeisters von Nürnberg und Pfalz-Sulzbachischen Rats, im Hintergrund links Ansicht von Schloß Högen bei Sulzbach, links das Wappen, unten Inschrift. Abgerufen am 27. Juli 2020.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Wilhelm Albrecht von Roeder, abgerufen am 27. Juli 2020.
  2. Max Piendl: Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I, Heft 10). München 1957, S. 62 f., oben (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 27. Juli 2020]). 
  3. Max Piendl: Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I, Heft 10). München 1957, S. 62 f., oben (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 27. Juli 2020]). 
  4. Schloss Högen, abgerufen am 27. Juli 2020.
  5. Architektin bringt Traumschloss Stück für Stück auf Vordermann – Schloss Högen wird wachgeküsst, Onetz vom 5. November 2003, abgerufen am 27. Juli 2020.

49.4920311.60431Koordinaten: 49° 29′ 31,3″ N, 11° 36′ 15,5″ O

Schlösser: Schloss Adertshausen (abgegangen) | Schloss Allersburg (Schloss Alarasbach) | Schloss Altenweiher (abgegangen) | Schloss Altneuhaus (abgegangen) | Schloss Ammerthal | Schloss Auerbach (abgegangen) | Schloss Axtheid | Schloss Boden | Schloss Ebermannsdorf | Schloss Emhof | Schloss Eschenfelden (abgegangen) | Schloss Franziskaruhe | Schloss Freihung (abgegangen) | Schloss Großalbershof (abgegangen) | Schloss Hannesreuth | Schloss Haselmühl | Schloss Haunritz | Schloss Heringnohe | Pflegschloss Hirschau | Hammerschloss Hirschbach | Jagdschloss Hirschwald (abgegangen) | Schloss Högen | Schloss Hohenburg | Schloss Holnstein | Schloss Holzhammer | Schloss Kalchsreuth (abgegangen) | Schloss Kirchenreinbach | Schloss Königstein | Schloss Kümmersbruck | Schloss Langenbruck (abgegangen) | Schloss Leidersdorf (abgegangen) | Unteres Schloss Lintach | Oberes Schloss Lintach | Schloss Mendorferbuch (abgegangen) | Schloss Moos | Schloss Neidstein | Schloss Penkhof | Schloss Pettenhof (abgegangen) | Oberes Schloss Schmidmühlen | Unteres Schloss Schmidmühlen | Schloss Steinling | Schloss Sinnleithen | Hammerschloss Theuern | Schloss Theuern (abgegangen) | Schloss Unterschnaittenbach (abgegangen) | Schloss Ursensollen | Schloss Vilseck | Hammerschloss Vilswörth | Schloss Weißenberg | Schloss Winbuch | Schloss Wolfsbach | Zieglerschloss | Schloss Zogenreuth (abgegangen)

Burgen und Ruinen: Burg Allersburg (abgegangen) | Burg Ammerthal (abgegangen) | Burgruine Aschach | Burgruine Breitenstein | Burg Dagestein | Burgruine Eberburg (Burg Ebermannsdorf) | Burg Festenberg (abgegangen) | Burg Freudenberg (abgegangen) | Burg Gernotenstein (Burg Huwenstein) (abgegangen) | Burg Haldenrode (Burg Halwenrode) (abgegangen) | Burg Hartenfels (abgegangen) | Burgruine Hauseck | Burg Heimhof | Klosterburg Kastl | Burgruine Kürmreuth (Oberes Schloss) | Burgruine Lichtenegg | Burg Neidstein | Burg Paulsdorf (abgegangen) | Burgruine Pfaffenhofen (Schweppermannsburg) | Burgruine Poppberg | Burg Rieden (abgegangen) | Burg Rosenberg (abgegangen) | Burgruine Roßstein | Burgruine Rupprechtstein | Burg Scharfenberg (abgegangen) | Burg Spitz (abgegangen) | Burgruine Steinamwasser (Burg Strebenstein) | Burg Sulzbach | Burg Werdenstein (abgegangen) | Burgruine Zant

Motten (alle abgegangen): Turmhügel Der Turm (Schloss Berghausen) | Turmhügel Höflas | Turmhügel Kellerhübl

Herrensitze: Edelsitz Hohenkemnath | Hammersitz Ranna

Burgställe (abgegangene, unbekannte Burgen und Befestigungen): Burgstall Alte Bürg | Burgstall Altes Haus (Burg Ratzenberg) | Burg Ammerthal | Ringwall Archenleiten | Burgstall Bärenfall (Burg Brennberg?) | Burgstall Breitenthal (Turm im Weidenthal?) | Abschnittsbefestigung Bürg | Ringwall Dürrling | Ringwall Ensdorf | Burgstall Ermhof | Ringwall Etsdorf | Burgstall Frohnberg | Burgstall Grünwald | Burgstall Gunzendorf | Burgstall Hagfelsen | Ringwall Hainsburg | Abschnittsbefestigung Hainsburg | Burgstall Hausberg | Burgstall Im alten Haus | Ringwall Johannisberg | Abschnittsbefestigung Kalmusfels | Ringwall Kleiner Hubberg | Abschnittsbefestigung Kuhfels | Abschnittsbefestigung Kühlochberg | Burgstall Leherfels | Ringwall Leidersdorf | Burgstall Neumühle | Abschnittsbefestigung Rieden | Burgstall Schlossberg | Burgstall Schlössl | Burgstall Schmalnohe | Abschnittsbefestigung Schweinberg | Abschnittsbefestigung Spitziger Berg | Abschnittsbefestigung Steinberg | Ringwall Steinberg | Abschnittsbefestigung Sternsteinberg | Burgstall Theuern | Burgstall Trutziger Kaiser | Burgstall Uschlberg | Burgstall Wolfsbach | Ringwall Zant

Wehrkirchen: Wehrkirche Ehenfeld (St. Michael) | Wehrkirche Gebenbach (St. Martin) | Wehrkirche Illschwang (St. Veit)